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„Intermezzo“

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Das Stück trägt seinen Namen völlig zu Recht: es ist ein Zwischenspiel im Schaffen von Richard Strauss. Eine bürgerliche Komödie mit symphonischen Zwischenspielen oder (in bereits antiquierter Umkehrung) eine Symphonie mit Zwischenszenen; der in beiden Titulierungen angedeutete Stillbruch erscheint aufgehoben, wenn man imstande ist, das Ganze als eine (auch wohl so gedachte) feine Selbstpersinage zu sehen und zu hören. Das wurde in der Aufführung der Volksoper allerdings nicht deutlich, die sich auf große Dramatik und kleine Heiterkeit spezialisierte und vor allem die an sich unbedeutenden Szenen viel zu ernst nahm. Hanny Steffek als Christine ist eine temperamentvolle, etwas spießbürgerliche Dame, Karlheinz Peters als Hofkapellmeister Storch eine vorbildliche Besetzung. Seine Konversation spielt über einer tieferen Herzensgüte, die immer dort am schönsten aufleuchtet, wo sie der Gattin fehlt. In der Skatpartie (Peters, Gutstein, Drahosch, Ni-detzky, Pernerstorfer) gibt es ein ebenso dichtes wie charakterisierendes Parlando. Ferry Gruber als Baron Lummer ist leider fehl am Platz, weder jung noch hinreißend genug, um der im Grunde gescheiten und grundanständigen Christine zu imponieren. Viel Gestisches, das Text und Musik hätte ausgleichen können, fehlte. Ernst Märzendorfer dirigierte nur das Orchester, wenn

auch mit Schwung und Verve. Die Bühnenbilder (Max Röthlisberger) waren von der Aufführung im Theater an der Wien her bekannt, die Inszenierung hatte Rudolf Hartmann, die Spieleitung Gerhard Weitzel, die Kostüme stammen von Charlotte Flemming und Sophia Schroeck.

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