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Jesus im Straßenanzug

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Eine Kirchenaufführung nicht aus Bruckners (Euvre hat beim Linzer Brucknerfest (10. September bis 1. Oktober) Tradition und setzt auf herausfordernde Neubegegnungen. Heuer haben Brucknerhaus, Landestheater und Musica Sacra Thomas Christian Davids dreiaktige, vor 13 Jahren entstandene Oper „Der Weg nach Emmaus” nach dem Libretto von Herbert Vogg von der Wiener Musikhochschule in die Linzer Ursulinenkirche geholt.

Ein engagiertes Studententeam unter dem Linzer Intendanten Roman Zeilinger sicherte dem respektablen einstündigen Werk langanhaltenden Beifall.

Die festliche Auffrischung tat der Produktion nach einer Wiener Aufführungsserie ausgesprochen gut.

In Linz war der „Weg” mühsam von der „Stunde Null” des Christentums nach Jesu Tod bis zum Nachfolgen der ersten Generation im Martyrium. Die Bibeltexte blieben über weite Strecken unverständlich, obwohl von den Sängern durchwegs tadellos artikuliert wurde.

In den Hauptrollen glänzten Manfred Mitterbauer (Jesus), Edith Kal-tenböck (Ruth), Ingrid Hofer (Hanna), Oliver Ringelhahn (Andreas) und Bernd Hofmann (Joachim), alle Menschen von heute in Zivil, von denen sich allein Kleophas (Robert Florianschütz) als Regleiter Jesu abzuheben hat. Chor und Hochschulsymphonieorchester identifizierten sich spürbar mit Davids Musik, die herkömmliche Elemente und neue Techniken verbindet.

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