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Kaiser tanzt Tango

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In Györ wurde das Ballett „Monarchla - Monarchia“ uraufgeführt: Franz Josephs und Sisis Lebensstationen als Revue.

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In Györ wurde das Ballett „Monarchla - Monarchia“ uraufgeführt: Franz Josephs und Sisis Lebensstationen als Revue.

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Elisabeth, die Kaiserin und Königin, ist als Bühnenfigur noch nicht ausgeschöpft. In Ungarn war sie ja immer beliebt, sogar in kommunistischer Zeit. Andreas Bak- sa, ein Ungar aus Siebenbürgen, seit Zwanzig Jahren in Österreich, hat ihr als Opus 28 das Ballett „Monarchia - Monarchia“ gewidmet, zur Uraufführung durch das Ballett Györ, das bereits internationales Ansehen erwerben konnte.

Eine eingängige, melodiöse Musik mit differenziertem Orchesterklang begleitet Sisi durch die Stationen ihres Lebens, wobei solche mit revue- hafter Farbigkeit bevorzugt werden: Von Pariser Musette- und Cancan- Klängen bis zum Tango, den sie mit Franz Joseph nach der Krönung in Buda tanzt. Graf Andrassy ist im Spiel und auch Katharina Schratt. Der Jod aber hat - ähnlich wie im Wiener Musical „Elisabeth“ - seinen bestimmenden Part. Das tödliche Attentat von Genf steht am Anfang und am Ende des Werks.

Mit dieser Uraufführung feiert der Theaterneubau der westungarischen Stadt sein fünfzehnjähriges Bestehen. Das städtische Sympho- nieorchester, gegründet vom Vater des Dirigenten Hans Richter, ist über hundert Jahre alt. Mit Sponso- ren-Hilfe (Wodka Monarchia - Monarchia) wurde die Premiere zum ausgiebigen Fest. Eine leibhaftige Erzherzogin, von Familien-Ober- haupt Otto von Habsburg entsandt, wurde ehrerbietig aufgenommen, die „gute alte Zeit“ neu und ganz unrestaurativ erlebt.

Die Produktion, von dem Wiener Dirigenten Georg Kugi auf den Weg und auf die CD gebracht, soll auch in Wien und - so Gott und Mečiar wollen - auch in Preßburg gezeigt werden.

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