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Pariser Leben”

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Nun ist also auch Paris in Mörbisch angekommen. Jacques Offenbachs spritzige Operette „La vie Parisien-ne” kommt auch erstaunlich ungetrübt und frisch über die Rampe. Besonders die espritvolle Musik bietet eine erfreuliche Grundlage für die Seefestspiel, die sich selbst zum „Mekka der Operette” ernannt haben. Es gibt wirklich wenig an der Inszenierung, an den Sängern, am Ballett auszusetzen. Lediglich das reichlich nichtssagende und wirklich seichte und mit Klischees versehene Textbuch (H. Meilhac und L. Halevy), in deutscher Fassung ziemlich entstellt, berührt peinlich.

Vor der zauberhaften Kulisse der Seebühne verbraucht Begisseur Alain Marcel einiges an Einfällen, ohne viel Neues zu bieten. Die Detailarbeit, die jeden Platz der riesigen Freiluftbühne beseelt, wird glückhaft ergänzt von geschickter Nutzung der gesamten Fläche für die Ensembleszenen, die nicht nur auf das Ohr günstig wirken.

Was hier selten gelang, ist heuer gelungen: Auf der großen Bühne (Bühnenbild und Kostüme von einem überaus inspirierten Bolf Lan-genfass) wirken selbst kammerspiel-artige Szenen nicht so verloren wie sonst. Budolf Bibl entlockt dem Symphonie-Orchester Burgenland wirkliche Offenbach-Klänge. Hlin Peturs-dottir, Martina Serafin, Melanie Hol-liday und Andreas Schindler setzen die sängerischen Glanzlichter.

Trotz des guten Eindrucks dieser Produktion bleibt noch dahingestellt, ob damit den wichtigen Operetten von Jacques Offenbach ein echter Weg zur Wiederbelebung gebahnt ist.

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