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Plastiken und Gobelins

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Das Kulturamt des Magistrats (Friedrich-Schmidt- Platz 5) zeigt eine Sonderschau „Wiener Kleinplastiken und Gobelins von heute“. Die besonders schöne — und für Wiens Avantgarde repräsentative Kollektion war während der Oesterreichwoche in Düsseldorf und Duisburg zu sehen. Im Mittelpunkt thront das von Fritz Wotruba beigesteuerte Prunkstück, der souverän reduzierte Bronzekopf, dessen erste Fassung im Besitz des New-Yorker Museum of Modern Art ist. Hans Leinfellners größtenteils klassisch anmutende Plastiken fallen auf, daneben Wander B e r t o n i s in Bronze erstarrte Körperlichkeit, Hannes H a s- leckers an antike Vorbilder gemahnende Fabelwesen, Maria Biljan-Perz folkloristische Urzeit-Miniaturen und Rudolf Hoflehners vital abstrahierte Eisenkonstruktionen. Farbenfreudig, lite- raris-h, zeichnerisch gewandt und reizvoll sind Maria Biljan-Perz attraktive Gobelins; in klassischer Gobelin-Manier präsentiert sich Wolfgang Hutters Neo-Romantik. Raumschmückende und kom positorische Noblesse verbreiten die Gobelins von Flitz gibt einen schauerlich-anheimelnden Einblick in das Kunstgewerbe des frühen zwanzigsten Jahrhunderts: Keramiken und Gläser, Stoffdessins, Silber, Fayencen, Schmuck, Dosen und Kassetten, und eine abenteuerliche Auswahl grotesk anmutender Nippsachen aus der Zeit um die jugendstilistische Jahr- hundertwgnde bis tief in die dreißiger Jahre legen Zeugnis von einer atemberaubend labilen Geschmacksperiode. Kolo Mosers Dekorations-Haur- reurs sind darunter — und zum Zwecke der Erholung ein Wandfries-Karton von Klimt. Kontrastierend eine Kollektion schlanker Murano-Vasen aus dem Jahre 1958 und drei moderne Gobelins von Luise A u t z i n g e r, die teilweise in leuchtender Farbvariierung Moldovans Inselmotive wiedergeben.

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