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Rarität aus der Jahrhundertwende

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Bregenz im Festspielfieber. Während auf der Seebühne die Wiederaufnahme von David Poutneys Erfolgsproduktion „Na-bucco" die Massen fasziniert, sind auf der Ruhne des Festspielhauses wieder die wahren Opernfreunde angesprochen, mit einer Fortsetzung der Reihe von Opernraritäten aus der Zeit um die Jahrhundertwende. Nach „La Wally" und „Fedora" tritt mit „Francesca da Rimini" eine weitere große Frauengestalt der Geschichte ins Rampenlicht, genauer: eines der klassischen Liebespaare neben Romeo und Julia oder Tristan und Isolde, nämlich Francesca und Paolo.

Die Musik dieses Mascagni-Schülers ist post-veristisch, atmosphärisch zwischen Wagner und De-bussy angesiedelt und von außerordentlicher Qualität. Sie entsteht detailgenau, voller Poesie und Kraft, durch den jungen Fabio Luisi am Pult der glänzend disponierten und motivierten Wiener Symphoniker. Inszeniert hat, zum erstenmal in Bregenz, in Bühnenbildern von An-tony Mac Donald, der Franzose Robert Fortune, konzentriert auf den Verlauf des Personendramas und ohne jene grellen Effekte, die in den letzten Jahren hier immer wieder

Buhrufer auf den Plan brachten.

Aus dem Solistenensemble ragen die bestechenden Charakterstudien der beiden Opern-Bösewichte heraus, des Franzosen Philippe Rouillon (Rariton) als Giovanni und des Amerikaners Kenneth Riegel (Tenor) als Malatestino. Die Rulgarin Elena Fi-lipova, eingesprungen für Mara Zampieri, nutzt ihre Chance und überzeugt mit dem unverwechselbaren Ausdruck ihrer Bühnenpersönlichkeit. Der Amerikaner Frederic Kalt (Tenor) als ihr Partner Paolo bleibt manches an Überzeugung schuldig. Die Chöre aus Wien (Volksoper) und Sofia sind von bewährter Qualität

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