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Weg der Läuterung

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Ballett gibt es in der Linzer Ursuli- nenkirche seit fünf Jahren im Rahmen des Brucknerfestes als Saisonauftakt des Landestheaters in Zusammenarbeit mit musica sacra. Bisher glückte das Wagnis durch Auftragswerke für diesen Rahmen, heuer wurde eine Sparvariante kreiert: eine Mischung von Tanz, Musik und Sprache unter dem Titel „Verwandlung“. Geistiger Vater der Uraufführung ist Peter Paul Kaspar, der damit den Läuterungsweg des Menschen aus Kriegsleid und Elend (Tod) in das erlösende Reich des Glücks (Auferstehung) beschreiben will. Tänzerisch wird diese Idee von einem von Virgil Stanciu choreogra- phierten zehnköpfigen Ballett in Schwarz und Weiß exakt umgesetzt. Außerdem werden die beiden Welten durch auf eine transparente Leinwand projizierte, thematisch passende Bilder gegenwärtig.

Der erfreuliche musikalische Teil - Roman Zeilinger dirigiert das Bruckner Orchester - stammt von Joseph Haydn („La Passione“ und „Alleluja“), dem Kaspar selbst auf der präparierten Orgel mit Absicht den denkbar schärfsten Kontrast in seiner „Verwandlungsmusik“ entgegensetzt. Die zum Widerspruch reizenden Texte aus „Ich steige hinab in die Barke der Sonne, Meditationen zu Tod und Auferstehung“ des Skandaltheologen Eugen Drewermann „predigte“ Heinz Filges von der Kanzel.

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