"You'll Never Walk Alone"

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Wie Ferenc Molnárs "Liliom" sich als Oper von Puccini, Weill oder als Gerswhin-Musiktheater ausmachen würde? Diese Komponisten haben sich um Rechte beim Dichter bemüht. Der aber wollte nicht, dass sein Stück in einem anderem Gewand den eigenen Erfolg in den Hintergrund drängt. Schließlich gab der jahrelang im amerikanischen Exil, im exklusiven New Yorker Plaza-Hotel, lebende Molnár doch nach, und "Liliom" als Sujet für Rodgers und Hammersteins Erfolgsmusical "Carousel" frei.

Nicht mehr, wie im Original, Budapest ist der Schauplatz dieser Parabel über das Scheitern von Menschen an der eigenen Hilflosigkeit, sondern ein Hafenstädtchen in Neu-England. Und auch das Finale, mit dem Erfolgssong "You'll Never Walk Alone" - längst zu einer Art Hymne für englische Fußballmannschaften geworden -, lässt in dieser Musical-Version mehr Hoffnung zu als Molnárs Theaterstück.

Dem Kitsch sehr nahe

Prominent besetzt, erlebte dieser Broadway-Welterfolg 1972 in der Volksoper seine sehr kritisch aufgenommene deutsche Erstaufführung. Hier steht dieser Zweiakter nun wieder in einer deutschen Fassung des subtil Regie führenden Henry Mason, in geschmackvollen, nur im späteren Verlauf des Abends sich dem Kitsch sehr nähernden Bühnenbildern von Jan Meier und unter der anfeuernden musikalischen Leitung des Musical-Kenners Joseph R. Olefirowicz auf dem Repertoire. Daniel Schmutzhard und Mara Mastalir sind der schließlich nur für einen Sprung aus dem Himmel kommende Billy und seine Julie, Johanna Arrouas gibt eine vitale Carrie, Jeffrey Treganza affektiert den Enoch Snow, Regula Rosin die bis zuletzt in Billy verliebte Mrs. Mullin, Prinzipal Robert Meyer pointiert den Sternwart, Nicolaus Hagg ebenso treffsicher den Textilfabrikanten Bascombe.

Carousel Volksoper Wien, 26., 28. März

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