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Blauer Lichtraum

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In der Galerie Station 3 in Wien, Mariahilferstraße 82/1/3, wird der Besucher von einem blauen Lichtraum empfangen. Unbestimmt, Undefiniert läßt die Künstlerin seinen Anfang und sein Ende: er führt von „Irgendwo” zu „Nirgends” - Aufschriften auf einander gegenüberstehenden Glasplatten.

Rosa Hausleithner wählte für ihre Leuchtstoffröhren ein Blau, das den Betrachter nicht frösteln macht. Es ist viel sanfter und weicher als das betörend schöne Ultramarin von' Yves Klein, es beschwört die „blaue Blume der Romantik”.

Wie um 1800, als die überschwengliche Emotionalität des Kunst- und Naturerlebens ein Gefühl ausdrückte, das an Fortschritts-Pessimismus und Zivilisationsüberdruß, an der Unvereinbarkeit von Ideal und Wirklichkeit litt, so klaffen auch heute Wunsch und Realität auseinander. Mag sein, daß eine Künstlerin und Mutter stärker darunter leidet als andere. Ich glaube, um diese Realität ertragen zu können, schuf sich Rosa Hausleithner ihren blauen Lichtraum.

Eine zweite Arbeit der Gironcoli-Schülerin kombiniert verschiedene fotografische Einblicke in ihr Atelier - auf Transparentpapier übertagen -mit Licht und Schrift. Konstruktiv, bizarr, diagonal, chaotisch erweisen sich die Ansichten und Durchblicke; das Wort „könntest” steht auf einer eigenen Bildtafel und verweist auf offene Möglichkeiten. (Bis 4. März)

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