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Die Metaphern der Vergangenheit

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Peter Hoffmann-GIR spielt in der Wiener Galerie Cosmos zur Zeit mit Sinn- und Zeitüberlagerungen.

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Peter Hoffmann-GIR spielt in der Wiener Galerie Cosmos zur Zeit mit Sinn- und Zeitüberlagerungen.

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Peter Hoffmann GIB, in Wien lebender Maler, Musiker und Experimentalfil-mer, warnt in seinen neuen Bildern: „Hüte dich vor dem Alphabet”. Er bedient sich hiezu der Strategien des Strukturalismus und des Kontextuahsmus, indem er ästhetische Formen - dies können Schriftzeichen oder Logos sein — in nicht erwartete historische Bezugssysteme setzt. Es war Claude Levi-Strauss, der den Tausch als fundamentale Struktur aller Verwandtschaftssysteme entdeckte. Die Erkenntnis aus Linguistik und Anthropologie wissen Künstler des ausgehenden 20. Jahrhunderts bestens für ihre Ausdrucksformen zu nutzen.

„Das Glück ist ein Vogerl” steht in altdeutschen Lettern auf einem Fensterglas über einem

Gewebe mit vielen kleinen ornamentalen Beichsadlern zu lesen. „Helden haben keine Zukunft” heißt es zwischen Fotografien eines deutschen Soldaten und seiner Familie, die über einer Panzersperre schweben. In einem anderen ausgedienten Fensterrahmen weist ein Stickbild mit dem Spruch „Häusliche Zufriedenheit — himmlische Glückseligkeit” in purem Zynismus auf einen total verwüsteten Wohnraum.

„Ein Erbkranker kostet bis zu Erreichung des 60. Lebensjahres im Durchschnitt 50.000 RM”, verkündet eine nationalsozialistische Propagandagraphik, die Peter Hofmann-GlR in ein besonders schönes Objekt integriert hat.

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