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Die versunkenen Wege

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Endlose Weite lockte mich, rief mich wieder; Weg an Weg lief glatt mir vor. Auf! Und ich warf voll Trotz und den Mund voll Lieder Hinter mir ins Schloß das Tor.

Aue die Wege — Drang nach hinauf ihr Wille! Sonnbeglönzte Blumenwelt... Und Ich vergaß den Hol und daheim die Stille, Rannte trunken durch das Feld.

Rannte mit Lied um Lied in das Traumgehege Neuer Düfte, glückverstört,

Sah nicht am Ende meiner viel hundert Wege — Alle hatten aufgehört.

Nirgends mehr, nirgends fand ich die Heimat wieder. Nebel weben nachts heran; Wiesen und Wege, Blumen und Duft und Lieder, Hol und Tor und Mut vertan...

Fing mich zum Sturz das wirre Gestrüpp, Ich leid Angst um Einst im blinden Blick, Hilflos; mein Fuß durchstolpert die dunkle Heide, Nacht und Nebel — mein Geschick.

Helm in den Hof, den stillen, den altersgrauen. Schwand mir jedes Wegs Verlauf. Fern aus der Nacht — ich höre — im Nebelbrauen Tat ein altes Tor sich auf.

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