Der in Nijmegen lehren Pastoraltheologe Herman van de Spijker unternimmt es, „Sigmund Freuds Herausforderung der Theologie und Pastoral" unter der Perspektive von „Narzißtischer Kompetenz, Selbst- und Nächstenliebe" zu untersuchen.
Die Untersuchung der biblischen Lehre zu Nächsten- und Selbstliebe (I. Teil) und des Narzißmus, der Nächsten- und Selbstliebe in der Sicht Freuds (II. Teil) mündet in einer exemplarischen Untersuchung „im Zwielicht eines Frauenlebens" (III. Teil). Die Antworten des Autors nach den erhellenden Textanalysen zum Vergleich der biblischen mit den psychoanalytischen Ansichten vermögen traditionelle Bilder zumindest ein wenig zu korrigieren: Der Selbstliebe wird radikal der Vorrang gegenüber der Nächstenhebe eingeräumt; Narzißmus wird als Quelle von Selbst- und Nächstenliebe positiv dargestellt; die „narzißtische Kompetenz" wird somit jenen Menschen zugesprochen, die zwischen Selbst-und Nächstenliebe zu balancieren verstehen, das das eigene und mitmenschliche Humane sich entwickeln kann.
Auch wenn das methodische Interesse auf pastorale Hilfestellung ausgerichtet ist, wie der dritte Teil deutlich macht, können Schwächen in der Exegese sowohl des biblischen wie des psychoanalytischen Teiles nicht übergangi werden. Die Hermeneutik d Autors erweist sich als zusehr vo angestrebten Ergebnis bestirnml Trotzdem ist es ein äußerst i struktives Buch zu einem Therr dem in der christlichen Pastor noch immer nicht genügend Ar merksamkeit geschenkt wird. I bliographie (wichtige deutsc sprachige Literatur ist nie berücksichtigt), Sach- und Pers nenverzeichnis heben den wisse schaftlichen Wert.
NARZISSTISCHE KOMPETENZ SELBSTLIEBE NÄCHSTENLIEBE
Sigmunds Freuds Herausforderw der Pastoraltheologie. Vin Herman van de Spijker. Herder Verlag, Freiburg 1993. 489 Seiten, öS 531,-.
