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Digital In Arbeit

Doppelbilder

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Mit dem Titel „Doppelbilder” lädt die Galerie Lang zu einer Besichtigung der besonderen Art. Künstler des Hauses werden mit je einer frühen und einer späten beziehungsweise aktuellen Arbeit präsentiert. Um es gleich zu sagen, ein eindeutiger Trend kann nicht festgestellt werden: Die einen wenden sich mehr der Abstraktion zu, nachdem sie schon sehr gegenständlich waren, die anderen entwickeln sich in die entgegengesetzte Richtung. So zeigt Peter Rataitz ein „Porträt mit Rahmen” aus dem Jahr 1977. Der informelle Gestus der Malerei scheint jeden Augenblick den wild zusammengefügten Rahmen zu sprengen. Das Foto-Diptychon im Metallrahmen, einen Mann und eine Frau zeigend, ist die spektakulärste Wendung. Nach der Auflösung der Form in einzelne Strichsetzungen kommt die Beschwörung der Form so exakt wie möglich.

Ganz anders die Entwicklung von Drago Julius Prelog. Von skriptoralen Bildern ausgehend, wandte er sich nebeneinander liegenden Farb-Strichgebilden zu. Aus den harmlos scheinenden Fleckenfolgen entwickelte er „Schlangen- und Hautbilder”, die bisweilen apokalyptischen Krustenstrukturen gleichen. Gleich geblieben ist eine sanfte Ironie, die auch in den Titeln zum Ausdruck kommt. So nannte er die aufgerissene skriptorale Gestaltung „Die H-Bombe ist schön”.

Hildegard Joos konfrontiert eine „Landschaft mit Baum” aus dem Jahr 1963 - eine poetisch verzauberte Gegend, in der der Traum regiert - mit einer Arbeit der „narrativen Geometrismen” aus den späten achtziger Jahren. Diese Geometrismen sind das erfrischende Ergebnis einer Legierung zweier unversöhnlich scheinender Darstellungsweisen: der geometrischen Strenge und der Phantasie, die alles für möglich hält. (Bis 24. Februar)

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