Ob man auf den Balkan oder nach Afrika bhckt - übrigens auch nach Irland und auf manche Vorgänge in Mitteleuropa -, ein Satz von Sigmund Freud wird auf unheiniliche Weise immer aktueller. „Die Schicksalsfrage der Menschenart scheint mir zu sein, ob und in welchem Maße es ihrer Kulturentwicklung gelingen wird, der Stömng des Zusammenlebens durch den menschhchen Aggressions- und Selbstvemichtungstrieb Herr zu werden" lautet er.
Nun, dieser Trieb ist in alarmierender Heftigkeit ausgebrochen, und wrieder einmal toben sich die Wahnsinnsexzesse auf dem Balkan aus.
Der gewiß unverdächtige mssische Sonderbeauftragte Viktor Tschurkin ergänzte die ihm sicher unbekannten Worte Freuds auf erschüttemde Weise, indem er sagte, daß auf dem Balkan eine Gruppe von Extremisten am „Wahnsiim des Krieges" erkrankt sei. Er habe innerhalb von wenigen Tagen so viele gebrochene Zusagen erlebt wie bisher noch nie in den Erfahrungen seines gesamten Lebens. Auch die regierenden Leute seien dort nicht mehr vertrauenswürdig.
Oft schon gab es in der europäischen Geschichte Wahnsinnsausbrüche von erschreckender Dimension: man kaim über Thomas Münzer nachlesen, über den Dreißigjährigen Krieg und über den Nationalsozialismus, die Judenvernichtung. Was alles war im Kulturkreis der Dichter und Denker innerhalb von wenigen Jahren an Massentötungen, an Folter, an wahnwitziger Unmenschlichkeit möghch!
Wodurch kommt es zu solchen irrationalen Ausbrüchen von Aggression und gleichzeitiger Selbstzerstörung? Wird der Zusammenhang von Aggression und Selbstzerstörung nicht klar?
Vielleicht sollte sich doch im satten Westen Europas eine Aversion gegen jeghche Sympathie für Irrationalismus, gegen die Demontage und die Zerstörung von Werten und Humanität durchsetzen. Spiele werden spielend Wirkhchkeit.
