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Gleichnis des Menschendaseins

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Ein KOiossaigemaiae in vcikuwowcu-sehen Farben, in das eine Vielzahl von Schicksalen verwoben ist, hat der Autor mit dieser Schilderung der zweiten Fahrt des Kolumbus entworfen. Zugleich aber mehr: neben der äußeren läuft die innere Handlung, das geistige Abenteuer, die Entdeckung verborgener Kontinente im Menschen, der durch Größe und Tragik äußeren Schicksals reift oder stürzt, sich bewährt oder versagt. Die zusammengewürfelte Masse mit ihren Instinkten, mit ihrer Gier, besonderem Gesetz Untertan, tritt uns, auf siebzehn Schiffen det Neuen Welt entgegensegelnd und in erster kolonisatorischer Tätigkeit begriffen, im ersten Teil des Buches entgegen. Zunehmend verdichtet sich das Geschehen, spiegelt und klärt es sich in einzelnen Gestalten. Vor diesem Hintergrund steigt das Bild des Kolumbus majestätisch auf als das eines Mannes, der, im Irdischen scheiternd, zum Frieden mit Gott findet. So wird das Buch zu einem Gleichnis des Menschendaseins in dieser Welt, ausgespannt zwischen Wahrheit und Wahn, Natur und Übernatur. Kolumbus aber, der Entdecker, wird, von der Meute seiner Gegner gefällt, in seiner Niederlag« durch Demut und Liebe zum Sieger, während Beutejäger und Intriganten triumphieren. Ein Werk, das, wie wenige andere, die solchem Thema gewidmet sind, die Verantwortung des Menschen erkennen läßt, die er zu tragen hat, solange er atmet.

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