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Klare Strukturen, Katharsis erwünscht

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Die Zeichnung als unmittelbares Schaffen sichtbarer Figuren hat sich Zoran Krzisnik, der Leiter des Laibacher Zentrums für Graphik und bildende Kunst zum Programm gemacht. Soweit die Grenzen einerseits auch gesteckt sind, bei der inhaltlichen Betrachtung der Werke fallen manche Gemeinsamkeiten auf: Die gefundene Form ist nicht ein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis genauer Planung und philosophischer Überlegung. Etwa dann, wenn German Stegmaier aus Bayern mit hauchdünner Bleistiftspitze titellose Konstruktionen aufs Blatt setzt oder Ka-roly Schmal sein Gefühl von „Alles existiert" durch die Kombination klarer Strukturen mit improvisierten Gesten ausdrückt.

Dem genius loci Janez Bernik geht es offensichtlich nicht allein um die Beschreibung und Reflexion der wahrnehmbaren Welt. Enthält sein Zyklus eine Darstellung des taufenden Johannes, fragt man sich, ob dies eine Aufforderung zur „Katharsis" ist.

Neben dem vieldeutigen Italiener Emilio Vedova prägen expressive, deformierende Darstellungen des Menschen die Handschrift des Slowaken Jozef Jankovic. Ivan Lesiak aus Kroatien erweist sich mit seinen Visionen des kroatischen Kriegstraumas als Vertreter der „häßlichen Kunst". Den „Großen Preis" erhielt Arnulf Rainer für Überzeichnungen aus den fünfziger und sechziger Jahren, Absagen an jedes noch so schwer erarbeitete Bild wegen erloschener Gültigkeit. (Bis 28. August)

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