KONSTELLATIONEN. Von Martha Hofmann. Ausgewählte Essays. Bergland-Verlag, Wien. 155 Seiten. Leinen, S 42.—.
In achtzehn geistvollen Essays erweist Martha Hofmann aufs neue nicht nur die Meisterschaft ihrer Sprache, sondern auch die Gabe, Kultuirphäno-mene und Probleme, die bei Begeg-
nungen mit Dichtern und Künstlern immer wieder offenbar werden, zu durchleuchten, auszudeuten und den Blick auf das Wesentliche zu lenken. So spürt sie dem Problem der Inspiration in Rilkes Schaffen nach, würdigt das Lebenswerk Hofmanns-thals und den Weg, den Paula von Preradovic als „Dichterin ihrer zweiten Heimat gegangen“ ist. Nicht minder faszinierend sind die Charakterbilder, die Martha Hofmann van Else Lasker-Scbüler und Nelly Sachs entworfen hat. In der Skizze „Jerusalem“ fühlt man ich ganz und gar in die eigenartige Athmosphäre dieser Metropole der Weltreliigionen versetzt. Das Herzstück des inhalts-
reichen Buches stellt der Essay „Martin Buber — Wegbereiter und Weiser“ dar. Die tiefschürfende Abhandlung schließt mit den Worten! „So wie die Bibel selbst sich an alle Menschen wendet, so wendet sich dieser universale, tief humanistisch Geist Martin Bubers an olle Menschen, um sie zu sich selbst, zu dem göttlichen Funken in ihrem Herzen zu führen. Ihm kommt es, wie jedem echt religiösen Denker, auf den einzelnen an. Er hat dadurch nicht unwesentlich zur inneren Freiheit des einzelnen, zum Schutz gegen die Vermassung beigetragen, die den Menschen in unserer Zeit bedroht.“
