„Miteinander Kirche sein - zu gemeinsamer Verantwortung gerufen": Dieser Themenbereich, der den Umgangsstil in der Kirche, das Spannungsfeld von Eigenverantwortung und gemeinsamer Verantwortung (in Pfarre, Diözese und Weltkirche), von Priestern und Laien, umfaßt, ist Thema Nummer eins des Wiener Diözesanforums. 121 von etwa 150 in Wien-Lainz anwesenden Delegierten wollten als Schwerpunkt des Diözesanforums diese Thematik, es folgten „Ehe und Familien" (101 Stimmen), „Lebensräume für junge Menschen" (71 Stimmen) und „Frauen - Kirche" (65 Stimmen).
Zur Mitarbeit an der Lösung von Problemen in diesen vier Bereichen werden alle Pfarren und Gruppen der Erzdiözese Wien aufgerufen. Andere oft genannte Themen -„Option für die Armen" (55 Stimmen), „Aus den Quellen des Glaubens leben" (38 Stimmen), Zölibat, Kirchenbeitrag - sollen anderweitig beziehungsweise in schon bestehenden diözesanen Einrichtungen behandelt werden. Eigene Kommissionen sollen sich mit weiteren heißen Eisen (etwa mit dem Konflikt zwischen der Katholischen Hochschuljugend und der Universitätsseelsorge oder der Berichter-
stattung der „Wiener Kirchenzeitung") befassen.
Das waren die Hauptergebnisse der Delegiertenversammlung des Diözesanforums Ende Oktober in Wien. Dieser Versammlung lag eine Zusammenfassung der in den letzten Monaten eingelangten über 8.000 Eingaben (hinter denen mehr als 160.000 Personen stehen) aus dem „Kirchenvolk" vor, wobei nur der Rücklauf auf eine Sonderzeitschrift für Jugendliche enttäuschte: lediglich 264 Antworten. Die Sorge um die offensichtlich der Kirche desinteressiert oder mit Reserve gegenüberstehende Jugend führte wohl zum Hauptthema Jugend.
Die Delegierten reihten ihre Schwerpunkte nicht ganz nach der quantitativen Reihung der Einsendungen, es wurde aber betont, daß nichts Wichtiges unter den Tisch fallen dürfe, vor allem nicht das - in den Eingaben meistgenannte -Thema „Frauen - Kirche", was bereits im Text der Lainzer Schlußbotschaft zum Ausdruck kam: „Es ging unter anderem darum, daß die glaubensmäßig verbriefte gleiche Würde der Frauen auch im Alltagsleben der Kirche wirksam wird."
Näheres über das Diözesanforum auf Seite 7.