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50 Jahre Leben

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„The Dragon's Trilogy“ von Robert Lepage, einstudiert vom Theatre Repėre, ein kanadisch-chinesisches Epos über einen Zeitraum von 50 Jahren, einstudiert in der Solereinigungshalle der Saline auf der Pemer- insel in Hallein, 12 km von Salzburg entfernt: Die Szene Salzburg will seit zwei Jahren ein europäisches Produktionszentrum etablieren, das ist damit nun geglückt. Im Vordergrund steht die Produktion, das Entwickeln von Kunst-Workshops. Ateliers und viel-leicht eine Schule sollen eine kreative „Insel“ bilden, ähnlich dem Kulturzentrum Theater am Turm (TAT) in Frankfurt. Seit der Einstellung der Salzgewinnung steht die Saline Hallein leer.

Robert Lepage blieb die Ehre Vorbehalten, die neue Spielstätte einzu- weihen. Sein sechsstündiges Epos „The Dragon's Trilogy“ beginnt im Jetzt, blendet um 50 Jahre zurück, um wieder im Jetzt zu enden. In der Arena ist ein kleines Häuschen aufgebaut, das als Parkwächterunterkunft, als chinesische Wäscherei, als Röntgenapparat eines Arztes und als Duty- Free-Shop dient. Lepage definiert den Begriff „multikulturell“ als Versuch des Verstehens und der Annahme der Kultur anderer, ohne die eigene dabei zu verlieren. Zwei Freundinnen werden gemeinsam erwachsen, rauchen gemeinsam die erste Zigarette, die erste Liebe stellt sich ein, unerwidert bei der einen, mit Eifersucht und Mord endend bei der anderen. Dazwischen finden Komik und Ideenreichtum Lepages viel Platz. Er spielt auf faszinierende Weise mit Licht und Schatten, in kurzen sechs Stunden wird der Betrachter Zeuge großer und kleiner Tragödien der Menschheit.

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