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8. Dezember

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Die Auseinandersetzung um den 8. Dezember zeigt wieder einmal deutlich, daß die politische Öffentlichkeit noch immer nicht geneigt ist, die unabhängige Position der Kirche zu akzeptieren. Anders ist die Aufregung darüber, daß sowohl die Kirche als auch die Gewerkschaft — wenn auch aus unterschiedlichen Motiven — für die Wahrung des Feiertagscharakters des 8. Dezember eintreten, nicht zu erklären.

Es „hagelte" in diesem Zusammenhang Vorwürfe und Unterstellungen. Dabei hatten die Bischöfe mit aller wünschenswerten Klarheit dargelegt, worum es ihnen geht: um die Abwehr des „unübersehbaren Trends, die Feiertage schrittweise ökonomischen Interessen zu opfern". Schließlich geht es ja nicht nur um diesen 8. Dezember 1984, es stehen ja auch „Christi Himmelfahrt" und .JFronleichnam" seit geraumer Zeit auf der „Wunschliste". Abgesehen davon, daß das Argument von der Sonderregelung" für den 8. Dezember 1984 zweischneidig ist, denn Einkaufsfahrten ins Ausland lassen sich ja immer absolvieren, auch wenn der 8. Dezember ein Dienstag oder Mittwoch ist.

Vollends bizarr werden die jetzt teils vorgebrachten Vorwürfe an die Adresse der Kirche, wenn man bedenkt, daß es das ganze „Weihnachtsgeschäft" nur deshalb gibt, weil dieses „religiöse Fest so tief im Gemüt der Menschen verankert ist". Oder kürzer: Undank ist der Welt Lohn.

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