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„A klassa Papst!“

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„San Sie für’n Papst?“ erkundigt sich ein Wiener und ist über die positive Antwort erfreut. „Der is klaß!“ Kurz darauf eine Frau: „Wo ist denn die Theatinerkirche?“ Ich bin ratlos; die Kirchen im ersten Bezirk kenne ich doch! Nebenan sagt jemand, die Kirche sei in München. Darauf die Frau: „Die Kirche, wo die Kaiser begraben sind.“ Die Kapuzinerkirche, ja, die kenne ich und kann auch den Weg dorthin beschreiben.

Zwei kurze Episoden aus meiner fünfstündigen Tätigkeit als Auskunftsperson an Einern Katholiken- tagsstand. Eltemverein und Schüler dįfr katholischen Schulen hatten die ‘ Betreuung dieser Auskunfts- und Verkaufsstände übernommen. Der Einsatzort meiner Familie: der Platz neben der Oper.

Zunächst waren wir etwas befangen. Aber nach kürzester Zeit legt sich die Hemmung. Die Jugendlichen, Schüler aus Kalksburg und St. Ursula, sind bald mit Feuereifer bei der Sache. Meine Kinder richten sich vor der Stephanskirche ein - und haben einen Bombenverkaufserfolg. Der Verkaufsschlager sind die 3-Tages- Fahrscheine zu zehn Schilling.

Da möchte eine Frau ein Programmheft kaufen, für die Pfarre zu Hause. Aber 25 Schilling sind ihr zuviel. Sie ist aus Ostdeutschland. Wir steuern zusammen. Mit Tränen in den Augen dankt sie für das Geschenk.

Kurz darauf ein Mann: „Euch hamma braucht, der ganze Verkehr is hin, a Minderheit terrorisiert die Mehrheit.“ So wechseln die Eindrük- ke. Insgesamt aber war es eine wunderschöne Erfahrung für uns alle.

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