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Abenteuer Gold

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1925 ist die Originalausgabe von Blaise Cendrars* „Gold“ erstmals erschienen. Nun endlich wurde dieser wichtige Roman, ein bedeutendes Dokument avantgardistischer Strömungen der zwanziger Jahre, neu aufgelegt.

In einer beinahe drehbuchartigen Dramaturgie geht Cendrars dem Schicksal Johann August Suters nach, jenes Mannes, auf dessen Boden sich die größten Goldfunde Kaliforniens ereigneten und der von Spekulanten und vom Staat um sein ganzes Vermögen gebracht worden ist und bis an sein Lebensende nicht aufhörte, um Wiedergutmachung zu kämpfen.

Cendrars selbst erging es mit seinem Buch fast so ähnlich. Jahrelang zögerten die amerikanischen Filmkonzerne, tatsächlich mit der Produktion des Filmes zu beginnen. Als der Film dann endlich realisiert worden war und auch die europäische Premiere in Paris stattfinden konnte, mußte Cendrars feststellen, daß sich ein anderer Filmemacher ohne Quellenangabe seines Stoffes bemächtigt hatte und dafür den Mussolini-Preis einheimste. Aus dem sozialkritischen Roman war ein Machwerk faschistischer Kapitalismus-Kritik geworden. Der angestrengte Prozeß wurde nach der Besetzung Frankreichs 1940 eingestellt.

Wiedergutmachung erfuhr Cendrars nie. Vielleicht kann die Neuveröffentlichung des Buches dazu beitragen.

GOLD. DIE FABELHAFTE GESCHICHTE DES GENERALS JOHANN AUGUST SUTER. Von Blaise Cendrars. Verlag Die Arche, Zürich 1987.168 Seiten, kart., öS 180,-.

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