Mag sein, dafi man mit der Abtrei-bungsfrage keine Wahlen gewinnen kann (mit Blumen iibrigens auch nicht). Mag sein, dafi jene recht haben, die einer kampferischen Anti-Fristenlosungspartei eine ewige Op-positionsrolle prophezeien. Mag sein, mag sein. Aber auch in Jugendme-dien wird das Thema keineswegs ein-seitig gesehen.
„Einer meiner Kollegen, der vehement gegen die Judenvernichtung und auch sonst gegen jeden Volker-mord eintritt, pladiert aber fur die Abtreibung. Kann man sich eine gro-
Bere Schizophrenic vorstellen?“ fragt Erich Bernhard im „Sageblatt“ der Sagerschule Kuchl und meint: „Zum Geschlechtsverkehr gehort die Lust-komponente genauso wie die Ver-antwortungskomponente.“
Doch in der Innsbrucker „Uni-press“ verlangt eine VSStO-Funk-tionarin eine Abtreibungsgelegen-heit fur Westosterreich: „Ein Ambu-latorium muB her!“
Der „OH-ExpreB“ nimmt das Schicksal einer Innsbrucker Studentin, die - sitzen gelassen - ein Kind erwartet, aber in Tirol weder abtrei-ben noch mit finanzieller Unterstut-zung rechnen kann, zum Anlafi, ein Karenzgeld fur Schulerinnen und Studentinnen zu fordern.
Eine umstrittene Forderung, ge-wiB. Aber wesentlich sympathischer als der Ruf nach dem Ambulatorium.