Schon zum fünften Mal findet heuer vom 25. bis 27. Oktober in Salzburg ein Symposion ,Jnnere Schulreform" statt, diesmal unter dem scheinbar unzeitgemäßen, mutigen Titel „Tugenden des Lehrerseins".Mit den Salzburger Symposien strebt deren Motor, der Wiener Erziehungswissenschaftler Marian Heitger, ähnliches an wie mit dem Beitrag auf dieser Seite: eine dringend notwendige Kurskorrektur in de? Pädagogik. Wie anerkannt diese alljährliche (durch eine Herder-Schriftenreihe über die bisherigen Symposien bestens dokumentierte) Veranstaltung ist, dokumentiert der Eröffnungsvortragende 1984:
Die Wiener Universität feiert ihren 100. Geburtstag — natürlich nicht die Institution (sie geht bekanntlich auf das Jahr 1365 zurück), sondern das gegenwärtige Hauptgebäude am Dr.-Karl-Lueger-Ring, das am 11. Oktober 1884 von Kaiser Franz Joseph eröffnet wurde.Der ein Jahr vor der Fertigstellung verstorbene Architekt Heinrich von Ferstet orientierte sich an der italienischen Renaissance und schuf eines der Meisterwerke der zunehmend geschätzten, wenn auch von früheren Jahrzehnten oft geschmähten Ringstraßenarchitektur.Schon 1884, als es 299 Universitätslehrer und 5.721 Studenten
Acht österreichische Kinder-und Jugendbuchpreise 1983/84 wurden kürzlich vergeben, 13 weitere Titel auf die Ehrenliste gesetzt. Den Vogel unter mehreren tüchtigen Verlagen schoß erfreulicherweise der katholische Herder-Verlag mit drei Staatspreisen und fünf Ehr enlistennen-nungen ab.Wie wichtig gute Kinder- und Jugendbücher sind, darauf wurde nicht nur jüngst zum nun schon weithin bekannten .Andersen-Tag" am 2. April hingewiesen. Auch die Diskussion um angebliche oder echte Analphabeten" unter Österreichs Schulabgängern hat gezeigt, daß in der Leseerziehung noch viel mehr
„Jeizt aufsteh'n und handeln" (so auch der Titel einer über Veritas beziehbaren Cassetten-Produktion) ist die Devise von Robert Holly, dem Solosänger des Musikteams „Vogelfrei", das am Donnerstag, dem 11. November, im Wiener Konzerthaus auftritt.Die seit einem Jahr bestehende Gruppe (Jutta und Rudolf Wandl, Michaela Hammer, Dorothea und Herbert Schmidt, Robert und Alfred Holly) ist aus einer Gebetsgemeinschaft hervorgegangen. Sie will nicht nur Probleme aufzeigen, sondern auch bewußt machen, daß man etwas dagegen tun kann und soll.Mit alten (großteils jüdischen)
Nie wieder Durbridge! Hatte ich nach bisherigen Enttäuschungen mit dem angeblich so renommierten britischen Kriminalautor noch immer die Hoffnung gehegt, dem Mann könnte einmal etwas Brauchbares gelingen, so machte „Die Puppe” (4. und 5. Juni, FS 1) das Maß voll. Solchen Stumpfsinn, noch dazu auf zwei Abende zerdehnt, lasse ich nicht mehr über mich ergehen!Gegen ,£)ie Puppe” sind ja sogar Fritz-Eckhardt-Drehbücher geradezu nobelpreisverdächtig, die schauspielerischen Leistungen lagen zum Teil unter Provinztheaterniveau. Die .Lösung” dieses hanebüchenen Verwirrspiels mußte ich
Heinz Rühmann„Ich brech' die Herzen der stolzesten Frau'n..." - wer denkt bei diesem Evergreen nicht an Heinz Rühmann, der am 7. März seinen 80. Geburtstag feiert?Der aus Essen gebürtige Rühmann, nebenbei ein begeisterter Flieger, spielte zunächst in Breslau Theater und wurde, beginnend mit „Die Drei von der Tankstelle" (1930), zu einem der großen menschlichen Komödianten des deutschen Films. Von seinen Dutzenden Filmen seien nur erwähnt „Der Mann, der Sherlock Holmes war", „Die Feuerzangenbowle", „Der Hauptmann von Köpenick", „Der brave Soldat
Alle paar Monate taucht irgendwo eine neue Jugend-Studie auf (häufig von dem Soziologen Erich Brunmayr) und liefert mit geringen Abweichungen die gleichen Ergebnisse:Die Jugend liebt die Demokratie und haßt die Parteien, sie sympathisiert! mit Gewaltlosig-. keit, aber auch mit Hausbeset-zern (wissend, daß man heute nur so auffällt), sie zweifelt am Sinn der gegebenen gesellschaftlichen Ordnung und stellt das Familienglück über den beruflichen Erfolg.Dieser - hier sehr vereinfacht dargestellte - Trend trifft auch auf Niederösterreich zu, wie eine Brunmayr-Studie im A ufirag der früheren
Die Jugend ist - zumindest zum Teil - nicht einverstanden damit, wie sie via Medien oft behandelt wird fsieJte auch die Spalte ..Für dumm verkauft") und was ihr allmonatlich als ,, Österreichs größtes Jugendma- gazin“ oder alldienstäglich als Beilage einer Tageszeitung als ,,Zeitungswahnsinn" (was wohl nicht nur das Wiener ..Ping Pong" als treffend ansieht) angeboten wird.Kritik üben Junge auch daran, daß eine friedliche Demonstration am 7. März in Wien kaum Beachtung in den Zeitungen fand, wohl aber der Krawall vom 1. März, über den sich (nach dem tragischen 1. Mai erst recht)
Am 20. und21. Mai 1981 finden in Österreich wieder Hochschülerschaftswahlen statt. Einerseits ist es eine Wiederholungswahl: die rechtsextreme ANR (Aktion Neue Rechte) hat mit Erfolg ihren Ausschluß von der letzten Wahl zum Gegenstand einer Wahlanfechtung beim Verfassungsgericht gemacht. Daher dürfen alle Gruppen von 1979 wieder kandidie ren. Anderseits ist es die fällige Neuwahl, zu der auch neue Gruppierungen antreten können.Ein Problem bereitet derzeit allen Studentenfunktionären Kopfzerbrechen: die Wahlbeteiligung.Natürlich darf man die gewaltige Zahl von über 120.000
Endlich wissen wir. warum es am I. März in der Wiener Innenstadt ..gekracht" hat:..Eine liefe Unzufriedenheit mit dem Polizeistaat, der bürgerlichen Sozialdemokratie und Konsumgesellschaft kennzeichnet diese revoltierende Jugend. Von Politikern, die immer hur reden und dabei nichts aussagen, haben sie genug. Dasselbe gilt für Lehrer und Eltern ...”Soweit einer der Beteiligten in der mit den damaligen Krawallen sympathisierenden Wiener Jugendzeitung ..tilt".Die hier skizzierte kritische Haltung zu Staat. Gesellschaft etc.’ ist. wie man weiß, bei einem Teil der Jugend mehr oder minder
Beim alljährlichen Kamingespräch des Klubs für Bildungsund Wissenschaftsjournalisten im Wiener Palais Auersperg hielt Wissenschaftsministerin Hertha Firnberg wieder Hof.Es war kein A bend der Sensationen, aber der einen großen Persönlichkeit. Wer einen Kommentar zum Androsch-Rücktritt hören wollte, fiel in Ungnade. Wer nicht aufpaßte und eine schon beantwortete Frage noch einmal stellte, erhielt einen strafenden Blick. Wer als Mini-sterialbeamter da war, mußte damit rechnen, mitunter wie ein Prüfling aufgerufen zu werden.Nach dem üblichen Loben der Großtaten seit 1970
Quintessenz der Drogen-Enquete der ÖVP mit deutschen Gästen in Wien: Süchtige müßten in Verwahrung genommen, vom ..Stoff abgeschnitten werden. Mildere Wege der Drogenbekämpfung seien gescheitert.Für Österreich wurden mehr Beamte, etwa Landesdrogenbeauftragte wie in der BRD, und eine härtere Linie des Innenministeriums gefordert.Durchwegs eine ernste Debatte um ein ernstes Thema. Nur einmal Anlaß zum Schmunzeln: Als ein Polizeioberrat aus München vor ÖVP-Spitzenpolitikern erklärte, das in der BRD zum Scheinkauf von Rauschgift bereitgestellte Geld, bis zu 600.000 DM. lasse sich
Wissenschaft und Öffentlichkeit” (eine Tagung Ende Oktober in Salzburg). ..Wissenschaft. Technik und ihre Kritiker” feine Vortragsreihe an der Technischen Universität Wien}. ,,Zukunft ohne Technik? - Technik und Politik” (Themen beim österreichischen Ingenieur-und Architektentag 1980) - nur die jüngsten markanten Beispiele für die rege Diskussion um die heulige Situation der Wissenschaft und Technik. Eine Tagung in Lech, das Europäische Forum Alpbach und das Salzburger Humanismusgespräch waren heuer schon mit ähnlichen Themenstellungen vorangegangen.Kein Zweifel, die Wissenschaft
Ein Durchblättern der in letzter Zeit bei der FURCHE eingelangten Schüler- und Jugendzeitungen zeigt, daß es derzeit kein alles beherrschendes Thema in diesen Medien gibt, aber fast durchwegs ganz andere Schlagzeilen als in der herkömmlichen Presse.Das Jugendmagazin „Die Wende”, in neuem Format und um vier Seiten umfangreicher geworden, widmet sich unter den Titeln „Brüderlein und Schwesterlein” und „Efrauzipation oder die männliche Muttersprache” besonders der heutigen Rolle der Geschlechter und bringt einen engagierten antifaschistischen Kommentar zum Abschneiden Norbert
Daß sich die Jugend bei Diskussionen zur Zeitgeschichte gerne altklug, bissig-ätzend oder desinteressiert gibt (siehe nebenstehender Artikel), ist nicht das Schlimmste. Alarmierender sind Hinweise auf diesbezügliche echte Wissenslücken.Der „Informationsdienst für Bildungspolitik und Forschung” fand bei einer Umfrage unter 102 Studenten der Wiener Universität heraus: 17 Studenten hatten keine Ahnung, wann der Staatsvertrag unterzeichnet wurde, 21 wußten wenigstens das Jahr und 64 das genaue Datum.Wenig informiert waren die Hochschüler auch über die Namen der beteiligten
Stellen Sie sich vor, Sie sind zu einer Party geladen und sehen, wie das Personal des Gastgebers die Nachbarn grob mißhandelt und deren Grundstück verwüstet. Der Gastgeber sagt, das gehe Sie gar nichts an, Sie seien ja nur zum Tanzen gekommen, verkündet aber gleichzeitig, der zahlreiche Besuch seiner Party zeige die weite Anerkennung für seinen guten Charakter...So ähnlich geht es mir mit den Olympischen Spielen in Moskau. Erfreulich daher diejüngste Forderung des österreichischen Bundesjugendringes, Sportgroßveranstaltungen nicht an Länder, die laufend Menschenrechte verletzen oder
Anläßlich der Großausstellung auf Schloß Lamberg in Steyr hat der Verlag Jugend und Volk einen großartigen Bildband herausgebracht: „Hallstatt - Bilder aus der Frühzeit Europas”.Der Kern des Wissenschaftlerteams, das die Ausstellung gestaltet hat, zeichnet auch für die Textbeiträge dieses Bandes verantwortlich: Experten der Hallstattkultur aus Österreich, der Bundesrepublik Deutschland, der Schweiz, der CSSR, aus Jugoslawien und Frankreich.Was das Buch über den ebenfalls sehr informativen Ausstellungskatalog erhebt, sind die Fotografien von Erich Lessing, dem bereits mehrfach
„Über drei Prozent aller Österreicher sind Alkoholiker, über 20 Prozent davon sind bereits Frauen", weiß die Schülerzeitung „Oink" (Wien-Südstadt) und schließt einen nüchternen Bericht über die gesundheitlichen Folgen von Alkoholismus an.Und die Schülerzeitung „extrem" (2. BG Klagenfurt) spricht das aus, was in der Jugendpresse häufig zu lesen ist (siehe auch den Beitrag auf dieser Seite): „Es ist klar, daß zu viel des guten Geistes auf lang oder kurz zum sicheren Untergang führt, daß es nichts Besseres als Haschich, sondern nur ritualisierter Suchtstoff
Es gibt auch kleine Lichtblicke im Dunkel des Weihnachtskommerzes. Etwa jene Spielwarengeschäfte, die plakatieren, daß sie Kriegsspielzeug nicht für Spielzeug halten und daher nicht verkaufen. Ungeachtet der Nachfrage, deretwegen etliche Geschäftsleute nicht darauf verzichten wollen. (Daß ein bevorstehendes Verbot von Kriegsspielzeugverkauf in Schweden einen Sturm darauf einsetzen ließ, beweist nur diese traurige Tatsache.)Immerhin ein kleines Beispiel dafür, daß Charakter vor Geschäft gehen kann, daß man nicht alles anbieten muß, wonach gewisse Nachfrage besteht. Die großen
Eine Gruppe scheint bei allen Schulreformbestrebungen am wenigsten gefragt zu werden (oder den Mund aufzumachen): die Schüler.Zwar tobt sich die linke Schülerpresse, mehr ideologische Phrasen als originelle Meinungen wiedergebend, in dieser Frage aus, aber auf die meisten übrigen Jugendmedien trifft derzeit das Wort von der schweigenden Mehrheit zu. Sie lassen das Thema im wahrsten Sinn des Wortes links liegen.Dabei wäre zum Beispiel interessant, wieviele Schüler wirklich für die Einheitsschule aller 10- bis 14jäh- rigen sind, mag sie nun integrierte Gesamtschule oder „Neue
Österreich wird vom Ostblock durch den sogenannten „Eisernen Vorhang“ getrennt. Im Theater gibt es ebenfalls einen „eisernen Vorhang“, der nach der Vorstellung heruntergeht.In Prag scheint man nun beides laufend durcheinanderzubringen. Nachdem man den unbequemen Pavel Kohout ausgebürgert und von aller Welt (einschließlich westlicher kommunistischer Parteien) bekämpfte Prozesse gegen Regimekritiker ins Rollen gebracht hat, läßt man jetzt vor dem Gastspiel des Wiener Burgtheaters quasi den Eisernen Vorhang herunter, schweigt es tot.Keine Plakate, keine Berichte in der Presse, ja
Draußen grüßt Maria Theresia von ihrem Sockel, drinnen vernimmt man Worte ihres Zeitgenossen Gotthold Ephraim Lessing. Mehr Aufklärung als sonst durchweht an diesem Abend das Wiener Kunsthistorische Museum, da Kammerschauspieler Heinz Moog im Saal VII, umgeben von Canaletto-Veduten, aus Lessings Werken liest.Moog ist kein Blender, und hohles Pathos ist ihm fremd. Das läßt ihn zum idealen Lessing-Interpreten werden. Die Lesung war nicht von Gefühlen und Theatralik geprägt, sondern von Vernunft, von Geist und von Witz. Ob in den Aphorismen, in den Betrachtungen über den Kunstkritiker,
Blickt man auf die Besetzungslisten der nächsten Premieren des Wiener Burgtheaters, fehlen darauf viele prominente Ensemble? mitglieder: Josef Meinrad, Klausjürgen Wussow, Walther Reyer, Alexander Trojan, Sonja Sutter -um nur einige zu nennen.Die Erklärung der Direktion läßt sich denken: die Genannten würden schon wieder zum Zug kommen, man wolle nicht immer die gleichen Stars präsentieren, es sollen junge Kräfte eine Chance bekommen und dergleichen mehr.Nichts gegen eine stets notwendige Blutauffrischung. Aber hat nicht kürzlich ein Burg Schauspieler mit Recht beklagt, es gebe am
Die sicher nicht leichte Entscheidung ist gefallen. Die aus Lehrern, Schülern und Journalisten gebildete Jury hat die Preise für den Schülerzeitungswettbewerb 1978 des Unterrichtsministeriums vergeben.In der Kategorie „standortgebundene Zeitungen“ gab es Förderungspreise von je 3000 Schilling für „Gully“ (Villach), „Tupla“ (Graz), „Werk-schulheim Felbertal Schülerzeitung“, „SZ“ (Wien), „Impuls“ (Wien), „Acta“ (Klagenfurt), „Wühlmaus“ (Vöcklabruck), „Sprachrohr“ (Wien), „Die Arche“ (Dörnbirn) und „Opi-nion“ (Horn).Ein noch wertvollerer Preis
Höhepunkt des Konzertprogramms beim Wiener Altstadt-Festival „Spectaculum“: der Violin-Soloabend von Ernst Kovacic in der Universitätskirche. Schon vom Rahmen her ein Ereignis. Hier fühlt man sich mehr im kulturellen Herzen Wiens als in Staatsoper oder Konzerthaus, obwohl (oder weil) die Fassaden um den Ignaz-Seipel-Platz eine Renovierung vertragen könnten.Ein Abend der Harmonie. Zuerst ein Blick auf sakrale Bilder (bis Konzprtbeginn ist schräg.ge genüber die Gütersloh-Ausstellung zugänglich), dann das Betreten eines Sakralbaus, keine hundert Jahre älter als die darin erklingende
Die Ferien haben begonnen, Österreichs Schülerzeitungen haben ihr Erscheinen vorübergehend, eingestellt, die übrige Jugendpresse kocht auf Sparflamme. Saure-Gurken-Zeit sozusagen.Wer sich erhofft (oder gar erwartet) hatte, in den Mai- oder Juni-Nummern noch eine Fülle von engagiertkritischen Kommentaren zu wichtigen politischen Ereignissen vorzufinden (da soll es doch eine Nationalratswahl und ein SALT II gegeben haben), wurde in der Regel bitter enttäuscht. Derartiges wurde „net amol ignoriert“, sieht man von einzelnen rühmlichen Ausnahmen ab - etwa Gerhard Hirschmanns
(Schloß Rothmühle, Schwe-chat). Jede Inszenierung eines gängigen Nestroy-Stückes im Raum Wien ist ein Wagnis. Zu bekannt sind die Pointen, zu nahe liegt der Vergleich mit Nestroy-Sternstunden, zu sehr fällt es auf, wenn die Lacher nicht an den richtigen Stellen kommen.Aber es ist ein legitimes Wagnis, auch für die Schwechater Amateurgruppe St. Jakob, die alljährlich nach den (heuer bereits fünften) hochstehenden Internationalen Nestroy-Gesprächen ihre Nestroy-Spiele durchführt und diesmal „Einen Jux will er sich machen“ präsentiert. Frisch gewagt, ist bekanntlich halb gewonnen -
„Was bringt einem jungen Menschen stupides Heruntersagen der Taten Jesu? Wieviel behält er von dem Heruntergesagten seines Mitschülers? Findet er Antwort in den Fragen, die er aufwirft? Wenn ja, dann sei er froh. Wenn nein, dann wird sich der dadurch passiv gemachte Schüler noch mehr während einer Religionsstunde in das Abschreiben der Hausübungen vertiefen.“Es geht wieder einmal um den Religionsunterricht, diesmal in der Tullrfer Schülerzeitung „action“. Dort entwirft auch eine Schülerin ein deprimierendes Bild einer Sonntagsmesse in einem Dorf: ein rein äußerliches
„Man lacht über die Militärdienstverweigerer! Nach meiner Meinung sind sie das allerwertvollste Symptom der Zeit, auch wenn der Einzelne sonderbare Gründe angibt für sein Tun.“ Mit diesem Zitat von Hermann Hesse beginnt das Melker „Jungi-mus“ sein Plädoyer für den Zivildienst.Der Gewaltlosigkeit (siehe auch nebenstehenden Artikel) gehörten offenbar mehr Sympathien als dem Heer, blickt man nun in den Welser„Treffpunkt“ oder in die Wiener Schülerzeitung „Vox“ („Müitär wozu?“) oder gar in den „ÖH-Ex-press“, der die Forderung der österreichischen
Mag sein, dafi man mit der Abtrei-bungsfrage keine Wahlen gewinnen kann (mit Blumen iibrigens auch nicht). Mag sein, dafi jene recht haben, die einer kampferischen Anti-Fristenlosungspartei eine ewige Op-positionsrolle prophezeien. Mag sein, mag sein. Aber auch in Jugendme-dien wird das Thema keineswegs ein-seitig gesehen.„Einer meiner Kollegen, der vehement gegen die Judenvernichtung und auch sonst gegen jeden Volker-mord eintritt, pladiert aber fur die Abtreibung. Kann man sich eine gro-Bere Schizophrenic vorstellen?“ fragt Erich Bernhard im „Sageblatt“ der Sagerschule Kuchl und
Aus der Schule geplaudert„Wir sollten nicht versuchen, die Länder der Dritten Welt zu unserer Zivilisationsform zu bekehren, sondern wir sollten versuchen, sie in allem als Gleichwertige zu akzeptieren. Das heißt konkret, ihre Waren ohne Umwege zu kaufen.“Die Wiener Schülerzeitung „Reißverschluß“ fordert mit diesen Zeilen ein Umdenken in Sachen Entwicklungshilfe, denn: „Besonders durch den Import von natürlichen, umweltfreundlichen Waren können wir Industrieländer, die sowieso mit den Problemen der Umweltverschmutzung und -Zerstörung zu kämpfen haben, profitieren.“Aber
Was ist nur los mit Österreichs Jugendlichen? Zählt man aufgrund immer wiederkehrender Pressemeldungen zwei und zwei zusammen, kommt man glatt auf den Gedanken, daß immer mehr junge Menschen auf unseren Wohlfahrtsstaat, auf unsere Konsum- und Leistungsgesellschaft, auf Wachstumsfetischismus und Beschäftigtenstatistik pfeifen. Und aus diesem sinnentleerten, heblosen, materialistisch ausgerichteten Dasein flüchten.Vielleicht nur in die nächste Disco-thek, um dort im ohrenbetäubenden Lärm die Alltagssorgen zu vergessen^ Aber es gibt auch gefahrlichereFluchtwege, etwa den zu den neuen
Wer war Österreichs letzter Kaiser? Kurt Skalnik meinte kürzlich in der FURCHE, acht von zehn Österreichern würden spontan Franz Joseph I. nennen. Wie eine Umfrage der Welser Schülerzeitung „Treffpunkt“ ergab, saß wirklich nur für 20 Prozent der Jugendlichen Karl I. als letzter auf dem österreichischen Thron, aber immerhin für 43 Prozent sämtlicher Befragter.Dafür wußten 56 Prozent der Jungen, daß der erste Staatskanzler Karl Renner war, bejahten 75 Prozent der jüngeren Generation die österreichische Nation und 94 Prozent die Staatsform Republik. Überraschend scheint nur,
Zwei Themen fallen in den jüngsten Ausgaben österreichischer Schülerzeitungen immer wieder auf: der Zivildienst als Alternative zur bewaffneten Landesverteidigung und die Frage nach dem Sinn des Religionsunterrichts.Beides kann nicht mit einigen Zitaten in dieser Spalte abgetan werden, zu beiden Themen werden in den nächsten Wochen längere kontrover-sielle Beiträge - und hoffentlich auch Leserbriefe - erscheinen. Zum Religionsunterricht schon heute einige Kostproben:„Es gibt so wenige Erfahrungen des gelebten Christentums, doch Christen nennen sich fast alle. Wenn man den Glauben an
Es erinnert sehr an die zehn kleinen Negerlein. 15 Personen bewarben sich um den Posten des ORF-Generalintendanten. Schaute man auf die Liste der zum „Hearing“ vor dem ORF-Kuratorium Geladenen -da waren es nur noch sieben.Zählte man dort die Gekommenen - da waren es nur noch sechs.Verfolgte man die TV-Berichte über das „Hearing“, die sich auf die Favoriten beschränkte, da waren es nur noch drei.Noch ist offen, ob man den Oberhammer im ORF lasseh, den Ex-TV-Direktor als Küniglberg-Chef zukommen heißen oder gar Alt-Tiger Bacher wieder in den Tank pak-ken wird - nur eines steht fest:
Zu fassen ist es nicht, nur zu registrieren. Die Hydra des Terrors hielt an diesem Wochenende wieder weltweit blutige Ernte.Relativ „harmlos“ noch die Bombenattentate auf britische Militäreinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland, die man der irischen Untergrundbewegung IRA zuschreibt. Schon zwei Tote und mehrere Schwerverletzte forderte hingegen der Palästinenseranschlag auf einen Bus der israelischen Fluglinie „El Al“ in London. Die Antwort der Israelis: Bombenangriffe auf Palästinenserlager. Gewalt und Gegengewalt: eine Todesspirale.Der grausamste Akt in der bisherigen
Portugal hat zwar einen neuen Ministerpräsidenten - den parteilosen, Technokraten Alfredo Nobre da Costa die Regierungskrise dürfte damit aber keineswegs beigelegt sein. Denn die Linksparteien, die im Parlament die Mehrheit besitzen, lehnen den neuen Premier unverhohlen ab. Somit dürften Neuwahlen nur eine Frage der Zeit sein.Der als Ministerpräsident entlassene Sozialistenführer Märio Soares tut sich offenbar schwer, auch in für ihn ungünstigen Zeitläufen den Su- perdemokraten zu spielen. Selbst einst Cfief eines Minderhtfitskßbi- netts, wittert er nun in da Costas Bestellung eine
„Club 2“ zum Thema „Alleinsein“. Jung-Dramatiker Willi Pevny wirkte recht sympathisch, bis ihm mit dem Satz, in Wien sei das „Volksstimme“-Fest die einzige echte Gelegenheit zur Begegnung der Generationen, das kommunistische Herz allzu deutlich auf die Zunge hüpfte. An Begegnungsmöglichkeiten zwischen den Generationen herrscht aber sicher Mangel. Gerade die Kirche müßte diese Aufgabe und Chance erkennen und endlich von einer Gruppierung nach Alter, Beruf und Geschlecht (Senioren, Frauen, Mütter, Männer, Jugend) zu einer solchen nach Interessen übergehen.Nicht von der Hand zu
Heiraten oder nicht heiraten - das ist bald nicht mehr die Frage, wenn ein offenbar von des Gedankens Blässe angekränkelter Gesetzentwurf sich durchsetzt, der die Anrechenbarkeit eines vorehelichen „Konkubinats” (gleichsamals „Vordienstzeit”) auf die Witwenpension vorsieht. Erst knapp bevor der Partner in jenes Land berufen wird, aus dem kein Wanderer wiederkehrt, wäre eine Eheschließung nötig, um Nutznießer der vom Sozialminister angestrebten Gesetzesänderung zu werden.Es sieht so aus, als ob die „Lebensgemeinschaft” nun überhaupt der Ehe gleichgestellt werden soll, ja,
„Absolute Mehrheiten im Parlament werden immer wieder dazu benutzt, die Machteinflüsse der jeweiligen Mehrheitspartei in allen nur mögliehen Bereichen zu verbessern. Eines der Beispiele hiefür ist das Arbeiterkammergesetz.“Das sagte nicht ein wütender ÖAAB-Funktionär, das hämmerte auch nicht ein böser, reaktionärer Journalist in die Maschine, sondern das schrieb ein namhafter Sozialist, der frühere Präsident der Tiroler Arbeiterkammer HermannSchmidberger, an die „Tiroler Tageszeitung“. Weiters meinte er: „Bei noch so großer Parteiverbundenheit und- vielleicht sogar wegen
Das UOG mit seiner umfassenden „Demokratisierung der Hochschulen“ zeigt erstaunliche Früchte. Die Rektorswahl an der Klagenfur-ter Universität für Bildungswissenschaften muß neu ausgeschrieben werden, denn der einzige Kandidat erreichte nicht die erforderliche Mehrheit. Angeblich bastelt man bereits an einem Gesetz, das den Professoren, die immer seltener den an sich natürlichen Ehrgeiz aufbringen, sich um das Rektorsamt zu bewerben, auf die Sprünge helfen soll: Professoren sollen auch gegen ihren Willen zum Rektor gewählt werden können. Was dabei herauskommt, läßt sich
Daß überhaupt ein „Ja zum Leben“ ausgesprochen werden muß, daß man sogar einen „Tag des Lebens“ (am 11. Mai, dem Jahrestag der Ablehnung des größten österreichischen Volksbegehrens) ausrufen mußte, liegt daran, daß in Österreich niemand mehr über das Thema Fristenlösung reden will. Folglich wurde auch der Vorstoß der Fristenlösungsgegner von den Medien kaum zur Kenntnis genommen. Grit Ebner von der,Miktion Leben“, ist trotzdem überzeugt, daß dieses Thema noch einmal in einem Wahlkampf eine Rolle spielen wird, nicht im nächsten, aber im übernächsten. Muß man bei
Der Glaube kann bekanntlich Berge versetzen. Besteht er auch neben der modernen Wissenschaft? Wird ihm nicht gerne nur jener Bereich eingeräumt, den die Wissenschaft noch nicht genügend erhellen kann? Glauben als Synonym für „nichts wissen“ - Religion als immer kleiner werdendes Reservat für das von der Wissenschaft noch nicht gründlich Erforschte?Daß sich nach der Münchener Tagung gleich ein Club 2 des Themas „Glaube und Wissen“ annahm, verdient Anerkennung, ebenso die Einladung von so kompetenten Män-nern,wie Kardinal König, Professor Weizsäcker, Professor Golo Mann. Für
Alle Parteitage haben etwas gemeinsam. Man läßt die ideologischen Muskeln spielen, die Spitzenfunktionäre steigern sich unter dem (vorhersehbaren) tosenden Beifall ihrer Getreuen zu verbalen Kraftakten, die die jeweilige Partei auf Vordermann bringen sollen. In Wahljahren legt man sich dabei besonders ins Zeug.Beim Parteitag der Wiener Sozialisten verkündete Kanzler Kreisky, 1979 werde bei den Nationalratswahlen darüber entschieden, ob weiter sozialdemokratisch oder „reaktionär“ (welch böses, fast schon an faschistoid“ gemahnendes Wort) regiert werde. Und Bürgermeister Gratz
Wenn das nicht Doppelstrategie ist! Da schleicht Bruno Kreisky auf rosa Pfoten um die Kirche und die Katholiken herum, während die Sozialistische Jugend, nun angeführt vom Klassenkämpfer und Linksaußen Josef Cap, offen den Religionsunterricht, die Verteilung von Religionsbüchern und die Subventionierung katholischer Privatschulen bekämpft-. Warum auch nicht? Die SPÖ ist bekanntlich eine „offene“ Partei, also sollen auch die Jusos darin ihren Platz (und ihre Narrenfreiheit) haben. Fragt sich nur -wenn schon keine Doppelstrategie vorliegt -, wer eher der Vertreter des „wahren“
Die Programmgestaltung für den Karfreitag gehört sicher nicht zu den leichtesten Aufgaben im ORF. Erfreulich, wenn dazu auch Eigenproduktionen zur Verfügung stehen. Der TV-Film „Erlöster müßten mir seine Jünger aussehen!“ wirkte leider trotz guter Grundidee und beachtlicher Gestaltung einzelner Szenen etwas zusammenhanglos. Die Teilnehmer an der folgenden Diskussion waren geschickt ausgewählt und spannten übersichtlich den Bogen des Christseins zwischen Engagement im eigenen kleinen Kreis und Solidarität mit der Welt.Höhepunkt des Abends war aber zweifellos der schon im Vorjahr
Die Wiener Festwochen werfen vor allem ihre Schatten voraus. Der neue Intendant Gerhard Freund hatte die glorreiche Idee, das Schubertjahr 1978 durch eine Großveranstaltung in der Stadthalle zu krönen, deren Direktor zufällig auch Gerhard Freund heißt.Der von Freund anfangs geplante ökumenische Gottesdienst (zu einer Schubertmesse!) mit Kardinal König scheiterte ebenso am Widerstand der Erzdiözese wie schließlich der Plan eines katholischen Gottesdienstes, bis sich Freund bereit erklärte, auf Eintrittsgelder zu verzichten und allen Besuchern die Mitfeier der Messe durch das Auflegen
Dieser Tage war im Fernsehen viel von der unbewältigten Vergangenheit die Rede, besonders im Club 2 am Donnerstag und in der Runde von Prominenten und Vertretern großer Jugendorganisationen am Sonntagvormittag. Man konnte sich dabei des Eindruckes nicht erwehren, daß zwar die älteren Diskussionsteilnehmer aus dem Ende der Ersten Republik durchaus heilsame Konsequenzen gezogen haben, daß aber ein Teil der Jungen bei derartigen Debatten einen recht selbstgefälligen Ton anschlägt, als ob sie gegen jede totalitäre Ideologie gefeit wären und der älteren Generation gegenüber vorwurfsvolle
Seit die Brennstäbe da sind, ist Zwentendorf endgültig politischer Dauerbrenner. Auch Leopold Gratz und Josef Ratzenböck konnten sich in ihrem TV-Gespräch dieser Thematik nicht entziehen.Man kann bekanntlich auf diesem Gebiet über vieles streiten: über die Notwendigkeit des Atomstromes, über das Kosten-Nutzen-Verhältnis, über den Umfang der Gefahr und ob der Konsumgesellschaft von heute nicht bei Verzicht auf diese (jedenfalls nicht ungefährliche) Energieform ein größeres Licht aufgehen könnte: die Erkenntnis, daß heute die zwischenmenschlichen Beziehungen dem Lebensstandard
Betrachtet man die Ergebnisse einer Umfrage des Mittelschüler-Kartell-Verbandes (MKV) unter den Schulsprechern an Österreichs AHS und BHS - mit über 50 Prozent Beteiligung durchaus repräsentativ -, kann man wohl mit der rötesten Brille kaum etwas anderes als eine Absage an die sozialistische Bildungspolitik herauslesen. Da plädieren nur 13,5 Prozent der Schü-lervertreter für die Einführung der Gesamtschule, nur 6,8 Prozent für die Ganztagsschule, nur 21,1 Prozent für die Fünf-Tage-Woche. Nur 2,2 Prozent wollen den Religionsunterricht abgeschafft sehen (immerhin halten ihn 44,1
Längst war eine beinharte filmische Auseinandersetzung mit dem „Sozialismus marxistischer Prägung“ fällig, der ja, wie uns die „Verkünder der reinen Lehre“ immer wieder weismachen wollen, im Ostblock nur „pervertiert“ praktiziert wird. Der zweiteilige Film „In freier Landschaft“ ließ nun kaum einen Zweifel daran, daß der Irrweg bereits von Marx selbst beschritten wurde, daß das im Osten den meisten Menschen auch bereits klar ist, daß die „Krankheit Marxismus“ (im Film mit multipler Sklerose verglichen) nur im Westen fortschreitet, wo nach östlicher Sprachregelung
Die Gegner der Fristenlösung haben erkannt, daß es im Kern um den Nachweis geht, daß der Fötus bereits Mensch und nicht bloß „Kaulquappe“ ist. Darum propagiert die „Aktion Leben“ das Buch „Die ersten Lebenstage“, das anschaulich und wissenschaftlich-objektiv über Beginn und Entwicklung des menschlichen Lebens informiert. (Kürzlich wurde einem Wiener Naturgeschichtsprofessor das 1000. Exemplar überreicht.) Und darum zeigt die Wanderausstellung „Das Menschenrecht auf Leben“, wie entwik- kelt abgetriebene Kinder bereits sind.Diese Sachlichkeit ist offenbar vielen, die
Sollte der Club 2 zum Thema Kriminalromane („Schüsse aus der Schreibmaschine”) nur ein Musterbeispiel dafür sein, wie man eine solche Sendung nicht machen darf, dann ist die Rechnung voll aufgegangen. Ein konfuser Gastgeber, zu viele Gäste und ein Festbeißen in einem Teilbereich des Themas trugen dazu bei.Hätten nur die Kriminalschriftstellerin Patricia Highsmith (über deren. Deu(sckenntnisse. man of-. fenbar nicht informiert war), Jerry-Cotton-Mitautor Rolf Kalmuc-. zak, ein in diesem Bereich bewanderter Literaturhistoriker und eventuell ein Wirkungsforscher an diesem Club
Wenn gemeldet wird, daß Kinder von hohen Sowjetführern Karriere machen, argwöhnt man - gewitzt durch eigene Erfahrung - sofort, nicht die Leistung,-sondern Beziehungen seien dafür entscheidend gewesen. Natürlich ist zweifelhaft, ob ein anderer als Juri Breschnjew, Sohn des Parteivorsitzenden und stellvertretender Außenhandelsmi- nister, sich in der „Prawda“ so massive Kritik an den Zuständen in sowjetischen Häfen, an Grenzstellen und im Bahnsystem hätte erlauben dürfen. Ob wirklich Anatolij Gro- myko, Sohn des Außenministers, der geeignetste Direktor für das Afrika-Institut der
Es mußte ja so kommen. Um einem dringenden Bedürfnis ihrer militanten Geschlechtsgenossinnen abzuhelfen, warf sich Helvi Sipilae, ranghöchste Beamtin der UNO, höchstpersönlich in die Bresche, um endlich die „sprachliche Geschlechtsdiskriminierung“ zu beenden.Welch ein skandalöser Anachronismus ist es doch, wenn Wörter wie „Feuerwehrmann“, „Bergmann“oder „Zimmermann“ nicht längst durch Ausdrücke wie „Feuerwehrperson“, „Bergperson“ oder „Zimmerperson“ ersetzt wurden! Warum wurden nicht die für das weibliche Geschlecht so entwürdigenden Redensarten „seinen
Bundeskanzler Kreisky ist zum Abkanzler geworden. Er kanzelte seinen Staatssekretär Veselsky vor versammelter Joumalistenschar ab, worauf dieser - offiziell natürlich aus anderen Gründen - zurücktrat. Er kanzelte die Vertreter des Katholischen Familienverbandes ab, weil über ein Funkgerät („ein Abhörgerät” - so Kreisky), das ein Funktionär zu den Verhandlungen mitgebracht hatte, Schmährufe in die heiligen Hallen des Ballhausplatzes drangen. Und er kanzelte - mit etwas mehr Berechtigung - die Atomkraftgegner ab, mit und unter denen Linksradikale ihr politisches Süppchen kochen
Nun wollen also einige, allen voran die sozialistischen „Kinderfreunde”, nach der längst spürbaren Nivellierung des österreichischen Schulwesens auch noch die Schulnoten abschaffen. Die Noten für Turnen, Zeichnen und Musik - für viele’Schüler die besten in ihren Zeugnissen - sollen zuerst an die Reihe kommen.Sicher, jede Benotung ist letztlich subjektiv und mitunter fragwürdig, aber sie ist nach wie vor das tauglichste Mittel, Leistungen zu fördern und zu messen. Das sollte sich doch langsam allgemein herumgesprochen haben. Sicher will auch die Mehrheit der Schüler über den
Man nennt es „Demoskopie”, wenn Meinungsforscher durch die Lande ziehen, um festzustellen, was das Volk in diesem oder jenem Punkt denkt, fühlt oder tut. Wenn sie schließlich ihre Resultate der Öffentlichkeit präsentieren, damit die vielen Konformisten und Karrierejäger wissen, welche Meinung gerade „in” ist, um sich auf die richtige Seite schlagen zu können.Mit direkter Demokratie, einer Berücksichtigung der Volksmeinung in wichtigen Sachfragen, hat das ąlles leider sehr wenig zu tun. Denn erstens beträgt sogar bei den ehrlichsten demoskopischen Untersuchungen die
Wenn sich im Fernsehen zwei Menschen anläßlich des 80. Geburts- tages eines dritten, dem beide wohl- gesinnt sind, zu einem Gesprdch zu- sammensetzen, besteht die akute Ge- fahr einer oberflächlichen Laudatio in Doppelconference.Das zu vermeiden, gelang Herbert Weissenberger schon durch den Aufbau seiner sonntäglichen „Orientierung”. ,,Der Papst im Wi- derspruch” sollte gezeigt werden, Paul VI. als Papst des Konzils und der Okumene, als fortschritdicher („Populorum progressio”) und als konservativer („Humanae vitae”) oberster Hirte, als Diplomat und schlicht als der Mensch
Mit großen Erwartungen darf man sich bei österreichischen „Tat- ort“-Folgen ohnehin nicht vor den Fernsehapparat setzen, aber so eine fade Geschichte dürfte nicht einmal dem Vielschreiber Eckhardt passieren. Unsympathische Polizisten kann auch „Kottan" bieten, dessen Fälle aber bisher wesentlich origineller und spannender waren. Ein Oberinspektor, der im Fall eines farblosen Kollegen herumschnüffelt - ein Klischee aus alten Zeiten. Etwas Farbe brachte der Ganove Swoboda (Heinz Petters) in den Film, um dessen Ermordung sich offenbar niemand mehr scherte. Die Schlußpointe mit dem
Ein neues Schuljahr hat begonnen, überschattet von verschiedensten Politikererklärungen zur Bildungspolitik. Während der Ober- freiheitliche Friedrich Peter die Zahl der Nachhilfestunden und die gesetzwidrige Überfüllung etlicher Schulklassen mit mehr als 36 Schülern bekrittelt, fordern die Sozialisten — heftig attackiert von der Volkspartei — die Einführung der Gesamtschule und können dabei auf die Unterstützung des Spitzenmannes der der ÖVP’ nahestehenden (und gerne links überholenden) österreichischen Studentenunion zählen.Wiens Stadtschulratspräsident Schnell sieht in
Der Staatsmann denkt beharrlich ay, das Wohl seines Volkes, der Poli tiker nur an die nächsten Wahlen In Österreich lassen sich laufend Bestätigungen für diese alte Weisheit finden, die jene Lippenbekenntnisse namhafter Mandatare, nötige Maßnahmen würden ohne jede Rücksicht auf Wahltermine durchgeführt, Lügen strafenSo wurde jetzt bekannt, daß man zu Beginn dieses Schuljahres im Burgenland keine der als notwendig erkannten Schulzusammenlegungen vornehmen wird. In Wien will man die neue Floridsdorfei Brücke am 13. Oktober 1978, alse zwei Tage vor dem Gemeinderatswahltermin,
„De mortuis nihil nisi bene“. Elvis Presley war in seinem, Fach sicherlich ein Spitzenmann und ein guter Sänger. Fest steht, daß seine Ausstrahlung ihn nicht nur in den USA - Präsident Carter: ,J5ymbolfür Vitalität, Rebellentum und Humor“-, sondern weltweit zum Idol werden ließ.Was aber nun nach seinem Tod passiert, ist nur noch Massenhysterie. Da begann eine Selbstmordwelle, da reisten zigtausend fanatische Anhänger - oft aus riesiger Entfernung (um den eigenen Nachbarn schert man sich ja heutzutage kaum noch) - zum Begräbnis, da kamen Waggonladungen mit Blumen und Kränzen, und
Wer sich am Freitagabend das Interview mit Posträuber Biggs versagen konnte, hatte im ersten TV- Kanal Gelegenheit, den ungemein interessanten Film „Ich bin Elizabeth, wer bist du?“ zu sehen. Heide Pils und ihrem Team gebührt großes Lob für diese Reportage über Papua-Neuguinea, den Inselstaat zwischen Steinzeit und Atomzeitalter.Das Wirken der rund 40 österreichischen Entwicklungshelfer, die absolut nicht als „Helden“ gelten wollen, sollte überall Vorbild sein: Keine Ausbeutung der Eingeborenen als billige Arbeitskräfte, sondern Erziehung zur Selbsthilfe! Vielleicht hätte man
In Österreich sind Fernsehkrimis sehr beliebt - und vermitteln ein erheblich von der Wirklichkeit abweichendes Bild der Kriminalität. Das ergab eine vom ORF in Auftrag gegebene wissenschaftliche Untersuchung. Denn das Hauptgeschäft der TV-Detektive heißt Mordaufklärung, fast jedes zweite Delikt im Fernsehen ist ein Kapitalverbrechen, die in der Realität überwiegenden Eigentumsvergehen sind - spätestens seit dem Abgang von Arsene Lupin - deutlich in der Minderheit.Warum blüht das Geschäft mit (fern Mord, mit Kojak - sein letzter „Einsatz in Manhattan” vereinigte wieder die derzeit
„Was Politiker glauben” wollte am Samstag die „Orientierung” in FS 2 am Beispiel Josef Taus aufzeigen. Ein interessantes Unterfangen, erfährt die Öffentlichkeit doch meist nur, welcher,Meinung”, aber nicht, welcher religiösen Überzeugung Österreichs Spitzenpolitiker sind.Das Gespräch mit Herbert Weis- senberger blieb leider oberflächlich. Daß Taus bisweilen an den Tod denkt, daß ihm die Wahrheit wichtig erscheint und er sich keiner Lüge in einer großen politischen Frage der letzten zwei Jahre entsinnen kann (eher eine Antwort für seinen Beichtvater), daß sein Glaube von
Das Fernsehen führte am letzten Donnerstag in die Welt des Scheins. Zuerst im auch als Film sehenswerten Musical „Der Mann von La Mancha“, dessen Held Don Quijote die Welt nicht sehen will, wie sie ist, sondern, wie sie sein sollte, um sie ertragen zu können. Der Club 2, geleitet von Günther Ziesel, stand dann zum magischen Datum 7. 7. 77 im Zeichen des Themas „Hokus Pokus“. Neben anderen Größen gab Österreichs Paradezauberer „Magic Christian“ Proben seines Könnens und versuchte auch gleich, sogenannte „parapsychologische Phänomene“ lediglich als geschickte, aber
Kaum hatte die UNO den Wunsch geäußert, man möge rassistisch zusammengestellte Sportlerauswahlen aus Südafrika boykottieren, schoß Österreich gleich eifrig übers Ziel. Der südafrikanische Staatsbürger Jonty Skinner, Inhaber des Weltrekordes im 100-m-KrauU Schwimmen, wurde kurzerhand vom Wiener „Turnier der Nationen” wieder ausgeladen. Dabei studiert Skinner in Amerika, schwimmt für einen dortigen Klub und bewirbt sich um die US-Staatsbürgerschaft. Sein Weltrekord wurde von einer Jury anerkannt, der auch zwei Schwarzafrikaner angehörten-.’ Kürzlich noch fanden sogar Russen
Aldous Huxleys „Brave New World” - der Alptraum einer zukünftigen Erde mit vorprogrammierten, in der Retorte erzeugten Menschen - ersteht vor unseren Augen, wenn von Gen- Manipulation oder „genetic engineering” die Rede ist. Mancher befürwortet daher ein Forschungsverbot auf diesem Gebiet. Ganz anderer Meinung ist Univ.-Prof. Dr. Manfred Eigen, Direktor des Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie in Göttingen und Nobelpreisträger von 1967. Dies war seinem Vortrag „Zum Fortschritt verdammt - Entstehung, Evolution und zukünftige Entwicklung des Lebens” während einer Zukunftsenquete der ÖVP und einem anschließenden Pressegespräch zu entnehmen.
Der österreichische Jugendrat für Entwicklungshilfe lud zu einer Podiumsdiskussion ins Palais StrudL hof. Thema: Entwicklungshilfe - Zielkonflikt zwischen Wirtschaftswachstum und Erfüllung grundlegender Lebensbedürfnisse? Vorausgegangen war ein offener Brief von 71 heimgekehrten Entwicklungshelfern an den Bundeskanzler. Darin hatte man höhere staatliche Zuwendungen an die privaten Hilfsorganisationen gefordert.Pikanterie am Rande: Vertreter der Regierung sollte Staatssekretär Veselsky sein, es erschien aber Sektionschef Gatscha, der dann vorzeitig aufbrach und seinen Sitz dem nur privat