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Ubers Ziel geschossen

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Kaum hatte die UNO den Wunsch geäußert, man möge rassistisch zusammengestellte Sportlerauswahlen aus Südafrika boykottieren, schoß Österreich gleich eifrig übers Ziel. Der südafrikanische Staatsbürger Jonty Skinner, Inhaber des Weltrekordes im 100-m-KrauU Schwimmen, wurde kurzerhand vom Wiener „Turnier der Nationen” wieder ausgeladen. Dabei studiert Skinner in Amerika, schwimmt für einen dortigen Klub und bewirbt sich um die US-Staatsbürgerschaft. Sein Weltrekord wurde von einer Jury anerkannt, der auch zwei Schwarzafrikaner angehörten-.’ Kürzlich noch fanden sogar Russen nichts dabei, gegen ihn anzutreten. Daß bei gewinnträchtigen Handelsbeziehungen sogar viele offene Gegner Südafrikas sehr schnell auf alle Boykottmaßnahmen verzichten, rührt Österreich nicht. Statt gegen die äußerst unerfreuliche Verquickung von Sport und Politik tritt man nun eindeutig dafür ein. Es ist ja so leicht, einen einzelnen Sportler über die Klinge springen zu lassen, um groß auf die Pauke des Antirassismus hauen zu können. Nur hört sich das leider sehr nach tönernem Erz und klingender Schelle an.

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