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Um des Kaisers Bart

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Sollte der Club 2 zum Thema Kriminalromane („Schüsse aus der Schreibmaschine”) nur ein Musterbeispiel dafür sein, wie man eine solche Sendung nicht machen darf, dann ist die Rechnung voll aufgegangen. Ein konfuser Gastgeber, zu viele Gäste und ein Festbeißen in einem Teilbereich des Themas trugen dazu bei.

Hätten nur die Kriminalschriftstellerin Patricia Highsmith (über deren. Deu(sckenntnisse. man of-. fenbar nicht informiert war), Jerry-Cotton-Mitautor Rolf Kalmuc-. zak, ein in diesem Bereich bewanderter Literaturhistoriker und eventuell ein Wirkungsforscher an diesem Club teilgenommen, wäre es sicher besser gewesen.

Gastgeber Adolf Holl, neuerdings Spezialist für kriminelle Themen (Bankraub, Rauschgift, Terror), zeigte sich über die richtige Aussprache des Namens „Wallace” ebenso uninformiert wie über die Lebenszeit von Edgar Allan Poe. Als Stadtrat Schieder erklärte, für ihn seien weder die Werke von Highsmith noch die Cotton-Hefte echte Kriminalromane, also die ganze Diskussion zu einem Streit um des Kaisers Bart degradierte, hakte leider niemand ein. So fehlte diesem Club neben dem Eingehen auf die höhere Kriminalliteratur (Conan Doyle, Sayers, Chesterton, Chand- ler) auch die Beantwortung der Frage, was für Stadtrat Schieder „echte” Kriminalromane sind. Werden wir es je erfahren? heiki

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