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Aufwachen, bitte!

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Am 20. und21. Mai 1981 finden in Österreich wieder Hochschülerschaftswahlen statt. Einerseits ist es eine Wiederholungswahl: die rechtsextreme ANR (Aktion Neue Rechte) hat mit Erfolg ihren Ausschluß von der letzten Wahl zum Gegenstand einer Wahlanfechtung beim Verfassungsgericht gemacht. Daher dürfen alle Gruppen von 1979 wieder kandidie ren. Anderseits ist es die fällige Neuwahl, zu der auch neue Gruppierungen antreten können.

Ein Problem bereitet derzeit allen Studentenfunktionären Kopfzerbrechen: die Wahlbeteiligung.

Natürlich darf man die gewaltige Zahl von über 120.000 Wahlberechtigten angesichts vieler ,,Karteileichen“ nicht auf die Goldwaage legen, aber ein weiteres Sinken der Wahlbeteiligung (zuletzt knapp 30 Prozent) würde wohl nicht nur Ministerin Hertha Firnberg bestätigen, für die die Hochschülerschaft schon vor zehn Jahren „nicht repräsentativ" war, sondern auch extremen Splittergruppen, etwa der ANR, hervorragende Mandatschancen bieten.

Der Flugblatt-Appell des österreichischen Cartell-Ver- bandes (ÖCV) zu reger Wahlbeteiligung ist deshalb wichtig, denn das hochschul- und gesamtpolitische Desinteresse vieler Studenten ist nicht nur besorgniserregend, sondern auch unverständlich. Gerade in den letzten Jahren haben sich den Studenten Viele Mitbestimmungsmöglichkeiten eröffnet, deren Bedeutung jedem halbwegs intelligenten Maturanten klar sein müßte. Sollen hier Außenseiter zum Zug kommen?

Oder werden die Studienanfänger wirklich immer unreifer, wie die Professoren behaupten?

Aufwachen, Akademiker in spe! Beweist das Gegenteil!

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