„Was Politiker glauben” wollte am Samstag die „Orientierung” in FS 2 am Beispiel Josef Taus aufzeigen. Ein interessantes Unterfangen, erfährt die Öffentlichkeit doch meist nur, welcher,Meinung”, aber nicht, welcher religiösen Überzeugung Österreichs Spitzenpolitiker sind.
Das Gespräch mit Herbert Weis- senberger blieb leider oberflächlich. Daß Taus bisweilen an den Tod denkt, daß ihm die Wahrheit wichtig erscheint und er sich keiner Lüge in einer großen politischen Frage der letzten zwei Jahre entsinnen kann (eher eine Antwort für seinen Beichtvater), daß sein Glaube von Elternhaus und Priestern geprägt, wurde, daß man an den Lebenswandel deklariert christlicher Politiker strengere Maßstäbe anlegt, hat noch wenig mit religiösem Glauben zu tun.
Sympathisch und ehrlich das Bekenntnis zur katholischen Soziallehre, das Eingeständnis, als Skeptiker oft Glaubensschwierigkeiten zu haben, und die Aussage, als Politiker manchmal die Verantwortung für in ihren Auswirkungen nicht abschätzbare Entscheidungen tragen zu müssen. Woran Josef Taus nun genau glaubt, blieb weitgehend unbeantwortet. Da beide Herren erst allmählich auftauten, war dafür die Sendezeit wohl zu knapp.
