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Wieder Religion

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„Was bringt einem jungen Menschen stupides Heruntersagen der Taten Jesu? Wieviel behält er von dem Heruntergesagten seines Mitschülers? Findet er Antwort in den Fragen, die er aufwirft? Wenn ja, dann sei er froh. Wenn nein, dann wird sich der dadurch passiv gemachte Schüler noch mehr während einer Religionsstunde in das Abschreiben der Hausübungen vertiefen.“

Es geht wieder einmal um den Religionsunterricht, diesmal in der Tullrfer Schülerzeitung „action“. Dort entwirft auch eine Schülerin ein deprimierendes Bild einer Sonntagsmesse in einem Dorf: ein rein äußerliches Zeremoniell, wobei den Teilnehmern vor allem das kritische Beobachten der anderen am Herzen zu liegen scheint: ob alle anwesend sind, wie sie sich verhalten, wie sie gekleidet sind... Von „Seht, wie sie einander lieben!“ keine Spur - muß das die Jugend nicht verwirren?

Es scheint das Mißtrauen gegenüber allen Institutionen zu sein, das viele Jugendliche - trotz steigenden Interesses an Sinnfragen des Lebens - den institutionalisierten Religionsunterricht meiden läßt. Michael Koch registriert im Jugendmagazin „die wende“, daß in Wien bereits ein Siebentel der Gymnasiasten, 24% der Handelsakademiker und 39% der technischen und gewerblichen Fachschüler vom Religionsunterricht abgemeldet sind, vielfach aus sehr prosaischen Gründen: Man könne länger schlafen beziehungsweise bequemer Aufgaben schreiben...

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