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Bewältigte Vergangenheit?

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Dieser Tage war im Fernsehen viel von der unbewältigten Vergangenheit die Rede, besonders im Club 2 am Donnerstag und in der Runde von Prominenten und Vertretern großer Jugendorganisationen am Sonntagvormittag. Man konnte sich dabei des Eindruckes nicht erwehren, daß zwar die älteren Diskussionsteilnehmer aus dem Ende der Ersten Republik durchaus heilsame Konsequenzen gezogen haben, daß aber ein Teil der Jungen bei derartigen Debatten einen recht selbstgefälligen Ton anschlägt, als ob sie gegen jede totalitäre Ideologie gefeit wären und der älteren Generation gegenüber vorwurfsvolle Mienen aufsetzen müßten. Da Bruno Kreis-kys Satz „Die Vergangenheit bewältigt man am besten, indem man die Gegenwart bewältigt“ sicher stimmt, ist es längst Aufgabe der Jungen, aus der damaligen Zeit die richtigen Lehren zu ziehen (und nicht etwa Bundesheer und Exekutive ständig in Frage zu stellen), statt den Alten (auch wenn vielleicht teilweise zu Recht) laufend die Bewältigung der Vergangenheit abzusprechen. Sollte sich der Faschismus oder ein anderer Totalita-rismus wieder in Österreich durchsetzen, dann werden nicht die Alten, sondern die Jungen dafür verantwortlich sein. Sie ganz allein.

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