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Keine Schulnoten

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Nun wollen also einige, allen voran die sozialistischen „Kinderfreunde”, nach der längst spürbaren Nivellierung des österreichischen Schulwesens auch noch die Schulnoten abschaffen. Die Noten für Turnen, Zeichnen und Musik - für viele’Schüler die besten in ihren Zeugnissen - sollen zuerst an die Reihe kommen.

Sicher, jede Benotung ist letztlich subjektiv und mitunter fragwürdig, aber sie ist nach wie vor das tauglichste Mittel, Leistungen zu fördern und zu messen. Das sollte sich doch langsam allgemein herumgesprochen haben. Sicher will auch die Mehrheit der Schüler über den Wert der eigenen Leistung informiert werden.

Ohne ein Messen der Leistung, so problematisch das oft sein mag, kommen wir nicht aus. Man stelle sich ein Fußballspiel vor bei dem das Toreschießen abgeschafft wäre, ein Skispringen ohne Weiten-, ein Skirennen ohne Zeitmessung, eine Turn- oder Eiskunstlaufkonkurrenz ohne Benotung, um die Sieger zu ermitteln! Ein Aufheulen ginge durch die Bevölkerung! Oder würde es nicht einen Sturm der Entrüstung hervorrufen, wenn jemand das „Zeugnis für Politiker”, den Stimmzettel, und damit das allgemeine Wahlrecht, in Frage stellte, damit die armen Mandatare keinem allzu starken Leistungsdruck ausgesetzt würden? Warum dann nur so zahme Reaktionen zur Forderung nach Abschaffung der Schulnoten?

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