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Alemannischer Herbst

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In Vorarlbergs Galerien ist Erntezeit. Das Bregenzer Künstlerhaus stellt den Ertrag der Rau-riser Malerwoche 1981 vor (heuer kamen die Maler aus den mittleren Alpen im Trentino zusammen): konventionellste Landschaftsaquarelle ebenso wie Experimente in Zeitungspapier.

Erwähnt seien Otte Werner (Salzburg) mit zwei Stall-Interieurs aus sorgsamem Farben-Gebälk, und der Lustenauer Grafiker Franz Gassner, der mit streng-schwungvollem Strich Häuser in und auf den Pinzgauer Bergen gezeichnet hat.

In Dornbirn und Lustenau kommt der Grafiker und Fotograf Rudolf Zündel mit technisch aufwendigen Farblithografien zu Ehren (Neufeld-Galerie), im Dornbirner „Kaplanhaus" sind seine Fotos von einem Ausflug mit türkischen Gastarbeitern ausgehängt: Ein blinder Fleck unserer sozialen Landschaft wird belichtet.

Ein Lebenswerk dokumentiert das Lustenauer Stickereizentrum: Der Bildhauer Jakob Summer wird 75 Jahre alt. Alle Kenntnis der Anatomie und der Holzarten wurde hier ein Leben lang auf den Gekreuzigten verwendet.

In der Hohenemser Töpfergalerie ist die zweite der heuer entstandenen Ölbild-Serien von Walter Khüny zu sehen: Som^ merbäume. Die Farben, die in einem Stamm leben, sich lösend aus grünlichem Silbergrau, der vom Lehm des Riedes, in dem diese strenge Flora entstand.

Im Souterrain eines Hohenemser Möbelhauses sind 70 neue Arbeiten von Lucia Feinig-Giesin-ger ausgestellt; Ausschnitte und Perspektiven, die über die Gretchenfrage — konkret oder abstrakt — hinausweisen.

Das Feldkircher Theater am Saumarkt wurde mit einer Ausstellung des Stadt-Tachisten Gerold Hirn wieder eröffnet; eine versäumte Gelegenheit, der Kunst der Jungen zu dienen, die im Stillen entsteht. _

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