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Alles zugleich

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„Linear wird hier nichts zu entdecken sein", heißt es in Wolfgang Bauers Stück aus dem Jahr 1988: „Das Lachein des Brian De Palma". In der Tat ist diesem Mammut-Potpourri aus infantil überdrehtem Nonsens, scheinbarem Tiefsinn und einander überlagernden Bewußtseinsebenen, dieser mit Steirer-Jux garnierten und von Bierdunst umnebelten Synchronisation von Traum und Wirklichkeit nur mit wohlwollendem Interpretengehabe beizukommen.

Ein greises Archäologenehepaar -er ist „weltallchimischer Doppelbe-wegungssurfweltmeister" - geht auf die Reise (oder kommt gerade zurück?), um das eingesperrte Glück aus der Pyramide zu befreien, denn „das Vergessen ist gefressen", und so geschieht alles zugleich, - und das wird auch zum Thema des neuen Films ohne Zeit, den Brian De Palma gerade dreht...

Die Grenze zwischen Faschingsulk und anspruchsvollem Philosophieren über das Problem des Zeitbegriffs ist nicht leicht zu ziehen. In Bauers eigener Inszenierung der Uraufführung im Grazer Schauspielhaus wird viel gekreischt, gezwitschert und geblödelt - bis hin zum undefinierbaren Klamauk. Prächtig sind die Hauptdarsteller Marianne Kopatz und Helfried Edlinger, besonders in der schönen elegisch-leisen Schlußszene.

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