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Altes Konzept

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(Theater der Jugend im Renaissancetheater, Wien) Der Rückgang der Abonnenten im „Theater der Jugend" um etwa ein Drittel wird auf falsche Spielplangestaltung zurückgeführt. Die Leitenden vermuten, daß die jungen Leute „wieder „Kothurne wollen". Was aber derzeit im Renaissancetheater gespielt wird, entspricht noch dem alten Konzept, wenig beachtete Stücke aufzuführen. So sieht man die vor mehr als dreißig Jahren entstandene Komödie „Diese Gespenster" von dem neapolitanischen Autor Eduardo de Filippo.

In einem alten Palazzo geistert es. Ein Gratismieter soll durch sein Verhalten den Beweis erbringen, daß dies ein haltloses Gerücht ist. Der mäßige Spaß besteht darin, daß er Menschen für Gespenster hält. Ein Schrank wird geliefert, darin steckt der Liebhaber der jungen Mietersfrau, ein Familienvater. De Filippo scheut gar nichts. Der Weisheit billiger Schluß: Wir sind die Gespenster. Der gute Ansatz wird vertan, das Stück bietet so gut wie nichts für die jungen Leute,

Unter der Regie des Slowenen Zarko Petan ist Bertram Mödlagl ein glaubhaft bedrängter Gratismieter, Peter Hofer ein schlaksiger Liebhaber, Franz Mössmer ein mit allen Wassern gewaschener Hausmeister. Der nur aufgeregten jungen Mietersfrau müßte Jutta Heinz von sich aus Farbe geben. Claudia Schweighofer entwarf den stilgerechten Palaz-zosaal.

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