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Amtsträger-Eid

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Im Frühjahr 1989 veröffentlichte die römische Kurie eine neue Formel der „Professio fidei“, der Eidesformel für die Übernahme bestimmter kirchlicher Ämter durch Kleriker und Laien. Neben dem Glaubensbekenntnis und dem Treueid wird zusätzlich Gehorsam allen lehramtlichen Äußerungen gegenüber gefordert, selbst dann, wenn diese nicht definitven Charakter besitzen. Sowohl die Vorgangsweise bei der Veröffentlichung als auch der Inhalt des Dokuments lösten damals heftige Diskussionen und Befürchtungen aus.

Gustave Thils versucht als ehemaliger Konzilstheologe eine Interpretation der Formeln vom Zweiten Vatikanischen Konzil her und warnt vor jeder engführenden Auslegung der recht vagen Formulierungen. Theodor Schneider erhellt die theologische Brisanz und möglichen Konsequenzen der unscheinbaren Sätze kritisch und plädiert für eine Überarbeitung. Beide Beiträge argumentieren auf hohem Niveau, für die Lektüre ist daher eine gewisse theologische Vorbildung vorausgesetzt.

Der Band hinterläßt einen schalen Nachgeschmack, der nicht an den Beiträgen liegt, sondern an der Realität, mit der er einen konfrontiert.

GLAUBENSBEKENNTNIS UNDTREUEID. Klarstellungen zu den „neuen“ römischen Formeln für kirchliche Amtsträger. Mit Beträgen von Gustave Thils und Theodor Schneider. Verlag Matthias Grünewald, Mainz 1990. 96 Seiten, öS 131,10.

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