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An Freud gemessen

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(Museum moderner Kunst, Museum des 20. Jahrhimderts, Wien 3., Schweizergarten; bis 16. Juli) Gleichsam als Fortsetzung in die Gegenwart der Axisstellung „Wunderblock“ werden im Schweizergarten Arbeitenzeitgenössischer Kunst gezeigt, die alle dem Ihema „Sigmund Frevid heute“ gewidmet sind.

Bestürzung über das Gezeigte kann gar nicht deutlich genug ausgesprochen werden. Abgesehen davon, daß die Psychoanalyse das weite Land des Unbewvißten der bildenden Kirnst ebenso zugänglich gemacht hat wie jenen, die irgendwelchen Privatmythen huldigen, beweist die Schauhöchsteindrucks-voll, daß die Auseinandersetzung, der Dialog der Kunst mit der Wis-- senschaft nicht stattfindet, daß es keine gemeinsame Suche nach Antworten gibt.

In dieser Ausstellung ist die Gültigkeit der Surrealisten nicht einmal ansatzweise zu spüren, dafür gefallen sich einige Künstler in der Gestaltung von Diwanen. Auch wenn man über den Fetisch-Charakter zweier goldener Diwane von Hans Hollein herumspekuliert - was hat das mit Freud zu tun? In seiner Vaterstadt sollte eher auch dessen kritische Vemimft diskutiert wer^ den.

Im Katalog steht zum Porträt „Sigmund Freud“ von Andy Warhol zu lesen: „Warhol verwandelte Freud in eine Suppenkonserve.“ Gemessen am Ihema ist die Schau mager ausgefallen.

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