Der Lärm ist die Pest unserer Zeit, Robert Koch hatte vorausgeahnt, dal: man ihn einst bekämpfen werde, wie er die Tuberkeln. Huley hat sogar unser Säculum nach ihm benannt Auf unser Ohr richtet sich unsere wild voran ratternde Technik: Preßlufthämmer, Auspufftöpfe, Düsenflugzeuge, Hubschrauber, Wurlitzer-orgeln vereinigen sich in dem Bemühen, den Menschen das Leben unerträglich zu machen. Nun gibt e; allerdings Ohrenzeugen, die der Meinung sind, der Lärm sei wie alles ir der Welt nur eine Sache der Gewöhnung. Wie wenig das stimmt, zeigte wieder einmal der jüngste Kongref für Lärmschutz in Wien.
Die Deutsche Bundesbahn ha schon vor längerer Zeit in die Anti-lärmkampagne eingegriffen. Da: Spielen von Kofferradios und Musik' instrumenten in den Eisenbahn mende Gäste können unter Umständen mit Gewalt aus dem Zug gewiesen werden. Die fixe Grenze der Zu-mutbarkeit des Lärmens wird dabei bestimmt nicht umstritten sein. Österreichs Bahnen haben sich nun angeschlossen, Transistorgeräten in den Zügen wird man nicht mehr begegnen. Vielleicht stützte sich die Bahn dabei auf den Ausspruch Abraham a Sancta Claras, nicht jeder sei ein Musikant, der eine Geige auf dem Rücken trägt. Jedenfalls: Seid leise zueinander, das ist die erste Bürgerpflicht.
