Vom Anderssein

Nicht nur in der Nacht sind % alle Baben schwarz - bis _L 1 auf einen, der ist bunt. Klar, daß ihn die anderen argwöhnisch beäugen. Als dann auch noch ein Schuß fällt, gibt es für den allzu auffälligen bunten Baben keinen Platz mehr im Schwärm, er muß „den Flattermann machen”.

Also fliegt der Bunte los und läßt sich auf einem Dach nieder. Dort herrschen aber wiederum die Tauben, die ihm raten, sich zu verziehen, bevor die „Sicherheitstauben” auftauchen. Nicht viel anders ergeht es ihm, als er nach längerem Flug sich auf einer Fichte mitten im Wald ausrasten will. Der da ansässige Kauz gewährt ihm das Gastrecht für eine Nacht. „Zuviel bunt, ist nicht gesund”, meinen die von Ferne ganz gesellig wirkenden Spatzen auf einem Zaun, als der farbige Rabe sich anschließen will. Der bunte Rabe faßt deshalb den Entschluß, Seerabe auf einem Schiff zu werden. Doch die arroganten, silbrigen Möwen wollen „das bunte Gesindel” auch nicht.

So fliegt der bunte Rabe hinauf in die Wolken. Bis es ihn plötzlich reißt und er sich inmitten seiner schwarzen Schwestern und Brüder wiederfindet und den anderen seinen furchtbaren Traum erzählt. „Jaja”, meint der Oberrabe, „so was soll vorkommen ..., aber doch nicht bei uns Baben!”

Unverkennbar ein Buch aus unserer Zeit, das durch die gelungene Verbindung der ausgezeichneten Illustrationen mit dem ansprechenden Text ohne Aufdringlichkeit eine wichtige Botschaft vermittelt. Zum Vorlesen für Kinder ab dem Vorschulalter.