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Antwort eines Vaters

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Moshe Menuhin hat als Vater des geigenden Wunderkindes Ye-hudi sehr bald auf seihe eigene Karriere verzichtet. Yehudi und seine beiden Schwestern wurden daheim unterrichtet — der große Geiger lernte sieben Sprachen, hat aber nie eine Schule besucht — und bekamen ausgezeichnete Instrumentallehrer. Moshe ließ seinen genialen Sohn nur wenig konzertieren, der ruhigen Entwicklung wurde genug Raum gegeben.

Als dann mit der Zeit doch Geld und Weltruhm kamen, scheint das Verhältnis der beiden nicht mehr so ungetrübt gewesen zu sein. Und als schon 1955 mit Zustimmung des damals erst 29 Jahre alten Virtuosen seine erste Biographie (von Robert Magi-doff) erschien, in der namentlich die Eltern sehr kritisiert werden, entschloß sich der Vater zu einer ausführlichen Gegendarstellung.

Wenn man dabei' ein bißchen auch zwischen den Zeilen liest, wird man manches mit einiger Skepsis aufnehmen. Allein das Leben und die politischen Ansichten Moshe Menuhins, der ein friedliebendes Judentum vertritt und gegen die israelische Politik Stellung nimmt, sind schon sehr interessant, zumal auch noch letzte Entwicklungen mit verarbeitet wurden. Der Autor starb erst kurz vor Erscheinen dieses letzten Buches.

DIE MENUHINS. Von Moshe Menuhin. SV international/Schweizer Verlagshaus AG, Zürich 1985. 352 Seiten, geb., öS 265,20.

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