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Artistisch verflucht

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Monika van Paemel, flämische PEN-Präsidentin, hat Romane und Dokumentationen verfaßt. „Verfluchte Väter” liegen nun deutsch vor, acht Jahre nach dem Original. Vorspruch: „Dieses Buch ist ein Meisterstück. Nichts ist wahr und alles ist ersonnen.” Auch dieses Motto, denn der Roman beginnt mit dem Satz: „Pamela wurde am 4. Mai 1945 geboren”, und das ist das Geburtsdatum der Autorin. Rekapituliert wird, gekonnt komponiert, mehr als ein Jahrhundert, neben einer verwickelten Lebens- und Milieugeschichte der Hauptfigur, die endlich das wird, was Frau van Paemel ist.

Einzelne Fehler stammen vielleicht von der Übersetzerin: „Dreifuß” schreibt man „Dreifus” oder: „Der Habsburgische Kronprinz heißt Franz Ferdinand”, er war aber Erzherzog und kein Prinz; dafür steht auf der nächsten Seite: „Der Thronfolger wurde feierlich beigesetzt”, nun ist aber Kronprinz Rudolf gemeint.

Väter werden als fluchwürdig, aber charmant dargestellt, die Frauenrechte eher unfeministisch reklamiert. Artistisches Idiom: ein dichtes Konlgo-merat aus Erzählung und Betrachtung; trickreich wechselt die Story zwischen erster und dritter Person. „De vermaledijde vaders” - „ein Meisterstück”? Tatsächlich, dazu „bedarf es nur der Leser mit Gedächtnis.”

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