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Asokas Liebeslied

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Ach, daß ich deine Wangen an den meinen, dein Haar spürte! Wie lange vergangen ist, was gestern war, oder eine Sage, daß ich bei dir lag. Waren es tausend Tage, war es nur ein Tag?

Daß ich im Dunkel das Blonde deiner Locken nicht sah, nur deine Augen wie Monde - dein Atem wie Rosen nah -, ach, die Sternenprächte über uns entfacht, waren es tausend Nächte, war es nur eine Nacht?

Wog' um Woge spülte Rosenperlen her und der Meerwind wühlte in einem Rosenmeer. Liebe hielt in Waage Mond und Sonnenpracht, einen Tag, tausend Tage, tausend und eine Nacht.

Vor zehn Jahren, am 3. Jänner 1976, starb der Lyriker und Romancier Alexander Lernet-Holenia. Das hier abgedruckte Gedicht stammt aus dem Band „JDie goldene Horde", Paul Zsolnay Verlag, 1964.

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