Ach, daß ich deine Wangen an den meinen, dein Haar spürte! Wie lange vergangen ist, was gestern war, oder eine Sage, daß ich bei dir lag. Waren es tausend Tage, war es nur ein Tag?Daß ich im Dunkel das Blonde deiner Locken nicht sah, nur deine Augen wie Monde - dein Atem wie Rosen nah -, ach, die Sternenprächte über uns entfacht, waren es tausend Nächte, war es nur eine Nacht?Wog' um Woge spülte Rosenperlen her und der Meerwind wühlte in einem Rosenmeer. Liebe hielt in Waage Mond und Sonnenpracht, einen Tag, tausend Tage, tausend und eine Nacht.Vor zehn Jahren, am 3. Jänner 1976,
Kulturelle Missionen und Sendungen glaubt man in einem Lande, beziehungsweise glaubt das Land immer erst dann zu haben, wenn es keine politischen Missionen und Sendungen mehr hat. Österreich hat zur Zeit Karls V. die Welt beherrscht, und auf Grund dieses Umstandes war es dem Land, beziehungsweise der Dynastie, die nicht nur das Land selbst, sondern darüber hinaus auch noch so und so viele andere Länder, zum Beispiel in Ost- und Westindien, und eine Fülle spanischer und italienischer Königreiche und Herzogtümer beherrscht hat, möglich, kulturell wirksam zu werden, ohne es auch nur selbst
1. Österreichs Bundeskanzler Bruno Kreisky hat uns den Unterschied zwischen Juden und Israeli klar vor Augen geführt.2. Es ist dern Kanzler gelungen, auch die langjährigsten Philo-semiten zu Antisemiten zu machen.3. Was Politiker den Wahlen nicht alles zum Opfer bringen! Zuerst die Post, dann das Heer, schließlich den ganzen Staat...4. Es ist zweifellos nicht fair, jemandem nachzutragen, daß er Jude ist. Doch hängt es von dem, welchem man es nachträgt, ab, ob man es ihm nachträgt oder nicht.5. Es ist das Tragische am Antisemitismus, daß er nicht nur am Judentum, sondern auch, oder vor
II. TeilFür die Schatzsucher, die über die ganze Insel schwärmten, war „des Bischofs Haus“ eine wohlbekannte Orientierungsmarke. Auch Oliver sprang aus dem Streckstuhl auf und eilte, auf dem Weg dorthin, zu Patricia, erzählte ihr alles und forderte sie auf, ihm so bald wie möglich zu folgen und beim Heben des Schatzes behilflich zu sein. Patricia und Domina starrten ihn an. „Beim Heben?“ stotterte Patricia. „Beim Heben des Schatzes? Glaubst du denn an den Schatz? Gehörst denn auch du zu den Narren, die wirklich daran glauben?“ — „Ja“, rief er, „und ich glaube nicht
Um die Mitte des Monats Juni 1971 brachten die Zeitunger» die folgende Notiz:„Schatzinsel freigegeben. — Jahrelang war sie nur mit besonderer Bewilligung für Schatzsucher zugänglich gewesen. Nunmehr wird Ende Juni Oak Island, die legendäre Schatzinsel vor der kanadischen Atlantikprovinz Neu-Schottland, für Touristen freigegeben. Bisher waren 1,5 Millionen Dollar investiert worden, um den angeblich auf der Insel vergrabenen Piratenschatz des legendären Kapitäns Kidd zu bergen. Sogar US-Präsident Roosevelt hatte sich im Jahre 1909 an einer solchen Aktion beteiligt. Sämtliche
Ich erinnere mich noch genau des Tages, an welchem wir aus dem Hause zogen. Jahre und Jahrzehnte wohnt man in einem Hause, eine Stunde vergeht wie die andere, ein Tag wie der andere, und niemals, meint man, könnten die Stunden, die Tage anders vergehen. Aber dann kommt doch der letzte Tag, dann kommt doch die Stunde, welche die letzte ist, und keine andere folgt ihr mehr nach. Wir hatten jenen Teil unserer Möbel, der mit uns gehen sollte, bereits vorausgeschickt, einzelne Zimmer standen schon leer, in den anderen fehlten die Möbel da und dort, und wo sie gestanden hatten, gab es
„Es ist alles eitel;es ist alles ganz eitel!”Franz Pizarro, später Don Franz Pizarro, schließlich „Der Marquis” genannt, auch „Der Große Marquis”, ist zwischen 1471 und 1478 in Truxillo als der illegitime Sohn eines Kapitän Gonzalo Pizarro und einer gewissen Franziska Gonzales geboren worden, die ihn aber wie es heißt, nichts weiter lernen ließ als Schweine zu hüten, und auch das schlecht, denn wegen eines ihm entlaufenen Schweines, das er nicht wieder finden konnte, entwich er ihr aus Angst vor Strafe und wurde Soldat. Dieser Pizarro ist derselbe, der später den als Gast
Am letzten Abend vor dem Abmarsch eines unserer Dragonerregimenter in den äußersten Osten der Ukraine war den Offizieren einiger Eskadronen auf einem polnischen Gut ein Abschiedsfest gegeben worden. Ich erinnere mich noch deutlich des ebenerdigen', weißgetünchten Herrenhauses mit seinem Säulenvorbau, der hohen, nächtlichen Zimmer, in denen da und dort Licht aiuf silbernen Leuchtern brannte, des Vorplatzes, dessen Wände mit bräunlich wrMeichenden Daguer-reotypen von Pferden und Hunden über und über bedeckt waren wie mit unzähligen Fischschuppen, der Zimmer überhaupt und des unruhig
Das kuriose Abenteuer, von dem nachfolgend Bericht gegeben wird, hatte ich im Schloß Leopoldskron anfangs September vor etwa zwanzig Jahren. Die Gesellschaft, in der wir soupiert hatten, war keine zahlreiche gewesen; nach Tisch besprach ich mich mit Reinhardt in Angelegenheit einer von Hofmannsthal hinterlassenen musikalischen Komödie, die ich zu Ende bringen und mit der das Theater am Kurfürstendamm in Berlin eröffnet werden sollte.Wir saßen in der Bibliothek, und ich war eigentlich schon im Begriff, mich zu empfehlen, wartete aber nach beendigtem Gespräch über die musikalische