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Auf und ab

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(Bregenzer Festspiele) Wellenbewegungen nicht nur auf der Bregenzer Seebühne, sondern auch im neuen Festspielhaus aus Beton: eine Zwischenbilanz der ersten drei von insgesamt sechs heurigen Orchesterkonzerten der Bregenzer Festspiele ergibt das Auf und Ab eines künstlerischen Spannungsbogens ohne die erforderliche Konsequenz.

Allzu vieles ist in Bregenz ganz einfach noch von Zufällen und günstigen Geschicken abhängig: daß es gelungen ist, den 86-jährigen Karl Böhm zu engagieren, der das Eröffnungskonzert mit Beethovens „Neunter" zum Erlebnis werden läßt - aber auch, daß zu einem Dirigenten wie Horst Stein im 2. Orche sterkonzert als Solist der Pole Henryk Szeryng engagiert wird, der sich zwar durch technische Brillanz, aber auch im Vergleich zum Dirigenten durch eine völlig differente Auffassung von Brahms' D-Dur-Violinkonzert auszeichnet.

Dazu kommt, daß die zwar spielfreudigen und als Festspielorchester der ersten Stunde in Bregenz gerade im Jubiläumsjahr hofierten Wiener Symphoniker derzeit immer optimal disponiert scheinen. Zudem sind die Musiker in den ersten beiden Festspielwochen mit Eröffnung des Festspielhauses, drei Orchesterkonzerten, „Entführung" am See und „Falstaff' im Haus samt den dazugehörigen, meist zu sparsam bemessenen Proben offensichtlich auch leistungsmäßig einfach überfordert. Das geht auf Kosten der Qualität.

Nach Hoch und Tief in den ersten beiden Konzerten geht's im dritten allerdings steil bergauf. Der „Brucknerring"-Träger der Symphoniker, der 78-jährige Eugen Jo-chum, macht Bruckners „Siebente" zur packenden Musikfeierstunde für ein zum drittenmal ausverkauftes Haus.

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