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Auf verlorenem Posten?

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Am 29. Mai fällt die offizielle Entscheidung, wer Alois Dragaschnig, der als Generaldirektor des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger per 1. Juni in Pension geht, nachfolgen wird. Wie es derzeit läuft, wird Jörg Haider seine helle Freude damit haben: Das ist genau jene Art, die kritischen Bürgern schon lange zuwider ist.

Durch die Bestellung von Walter Geppert als Nachfol-

ger für den tödlich verunglückten Alfred Daliinger zum Sozialminister ist der sozialistische „Cronprinz" augenblicklich aus dem Rennen. Geppert war zweiter Dragaschnig-Vize und als solcher für den Schwerpunkt Krankenversicherung im

Hauptverband zuständig.

Erster Generaldirektor-Stellvertreter ist Ewald Wet-scherek, ein Jahrgang 1944, und als solcher für das gesamte Personalwesen im Sozialversicherungsbereich kompetent, ebenso aber für die Sozialversicherung der Selbständigen und zwischenstaatliche Angelegenheiten. Wetscherek verfügt über alle Voraussetzungen — nur über das falsche Parteibuch: er ist ein ÖVP-Mann.

Und jetzt befindet sich die sozialistische Fraktion im Hauptverband in einer eher peinlichen Situation. Der dritte Dragaschnig-Vize, Karl-Heinz Wolff, schwerpunktmäßig zuständig für den Bereich der Pensions-versichenmg, wurde nämlich - und zwar auf seinen eigenen Wunsch - mit Beschluß vom September 1987 (!) zimi vorzeitigen Alterspensionisten gemacht: im kommenden Jahr wird der Beschluß wirksam.

Damit nun Wetscherek, das nach Wolff dienstälteste Direktionsmitglied im

Hauptverband, in der Dra-gaschnig-Nachfolge jedenfalls auf verlorenem Posten steht, muß in aller Eile der Beschluß, mit dem Wolff vor zwei Jahren „vorpensioniert" wurde, ruckgängig gemacht werden. Wohl nicht ganz „auf eigenen Wunsch". Wolff als Platzhalter für Geppert? Es schaut verdammt danach aus.

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