6806152-1972_08_10.jpg
Digital In Arbeit

Aus Madrid

Werbung
Werbung
Werbung

Lola Rodriguez Aragon, eine der markantesten Persönlichkeiten unter den großen spanischen Sängerinnen der letzten Jahrzehnte, heute Direktorin der Hochschule für Gesang in Madrid, hat ihre glanzvolle Karriere mit einer Tat beschlossen, welche ihr einen höchst bedeutsamen Platz in der Musikgeschichte Spaniens sichert. Sie hat der Gründung eines Ensembles zur Erforschung der Vokalkunst des 13. bis 18. Jahrhunderts gegolten, das unter dem Namen „Cuarteto de Madrigalistas de Madrid“ vorwiegend das in den „Cancioneros“, den Gesangbüchern, gesammelte Material musikalisch zu erfassen und technisch zu meistern gesucht hat und zwar mit einer bemerkenswerten Intensität und Kraft der Einfühlung, so daß eine wahrhaft überzeugende Interpretation erreicht wurde.

So lernte man eine Gruppe von Madrigalen des in Spanien bekanntesten Meisters des „Cancionero Musical de Palacio“, nämlich Juan del Enzina, und die von ihm bereits Ende des 14. Jahrhunderts entwik-kelte Hochform der spanischen Vokalpolyphonie kennen, von welcher zahlreiche und außerordentlich schöne Beispiele in den späteren Cancioneros der Stadt Uppsala und des Musikers Claudio de Sablonara und noch vieler anderer einem beglückten und begeisterten Publikum vorgeführt wurden.

Die Damen Carmen Rodriguez Aragon und Maria Aragon sowie die Herren Tomas Cabrera und Manuel Perez Bermudez waren in den von den Studententrachten der Universität Salamanca inspirierten Kostümen eine wahre Augenweide, mit dem meisterlichen Gesang der jungen Künstler stilistisch und emotionell eine wunderbare Einheit.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung