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Aus Ost und West

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(Gastspiel des Tokyo Ballet in der Staatsoper Wien) ; Mit zwei verschiedenen Programmen demonstrierte das 1964 gegründete Tokyo Ballet den Bogen seines großen Repertoires. Als Premiere wurde das traditionsreiche romantische Ballett: „La Sylphide“ gezeigt, entstanden 1832 von Filippo Taglioni zu der Musik von Schneitzhoeffer. Die Tanztechnik der Gäste ist eindrucksvoll, insbesonders läßt die Präzision des Corps de ballet kaum Wünsche offen. Die sehr gut geschulten Solisten wirken etwas kühl, eine poetische Atmosphäre kommt nicht auf.

In ihrem zweiten Programm mit Choreographien von John Neumeier und Maurice Bejart, im Charakter europäischer Moderne und dem Einfluß japanischer Tradition, konnten die Gäste einen beachtlichen Erfolg verzeichnen. Neumeiers „Sieben Haiku des Mondes“, für das Tokyo Ballet kreiert, ist eine grandiose Verbindung von Tanz, Musik und japanischer Form der Poesie.

In „Bugaku“ zeichnet Bejart zu traditioneller japanischer Musik Lebenssituationen zwischen Mann und Frau, nach seinen Worten als „magisches erotisches Ritual“ nach. Umjubelter Höhepunkt des Abends Bejarts eigene Deutung von Strawinskis 1910 entstandenem Ballett „Der Feuervogel“ als Hymnus auf die französische Revolution.

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