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Ausklang der Palaiskonzerte

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Lucretia West, von früheren Konzerten in guter Erinnerung, konnte in ihrem Abend im Auerspergsaal von einem profunden Können als Liederinterpretin überzeugen. In Arien von Monteverdi und Händel, mehr noch in Schumanns „Liederkreis“ bewies die Sängerin ein für eine Exotin erstaunenswertes Einfühlungsvermögen, das einem vielfachen Stimmungswechsel, agogi- schen und dynamischen Änderungen und richtig angewendeter Phrasierung gerecht wird. Die Künstlerin ließ eine füllige, wenn auch etwas breit angelegte Altmittellage hören, bereitete in schlanker, kopfiger Führung den Übergang in die Höhe vor, die — maximal bis zur Quint der zweigestrichenen Oktave — ziemlich mühelos produziert wird. So aparte musikalische Kabinettstücke wie de Fallas „Siete Canciones populäres Espanolas“ liegen der Vortragskunst der Sängerin besonders gut.

Weniger positives Ist von einem Liederabend Heinz Holeceks zu berichten. Mit der Wiedergabe von Schuberts „Lieder des Harfners“ und den „Vier ernsten Gesängen“ von Brahms hatte sich der junge Staats- opembariton eine ihm viel zu schwere, stilistisch und gesangstechnisch nicht bewältigte Aufgabe gestellt, fand sich aber in einigen, seiner Veranlagung entgegenkommenden, heiteren Liedern von Hugo Wolf besser zurecht.

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