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Autonome Moral

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„Autonome Moral und christlicher Glaube” ist als unveränderter Nachdruck der Erstauflage von 1971 erschienen — das allein ist schon dankenswert. Der Autor, Alfons Auer, emeritierter Professor für theologische Ethik in Tübingen, hat allerdings in einem langen Nachtrag „die umstrittene Rezeption der Autonomie-Vorstellung in der katholisch-theologischen Ethik” dokumentiert und kommentiert.

Die erste Auflage hatte Zustimmung und Widerspruch in kaum erwartetem Umfang gefunden, die Diskussion um die „Autonomie” menschlichen Handelns, um Sittlichkeit überhaupt, war längst überfällig. Angeregt durch die Lehre des II. Vatikanums von der „Autonomie der irdischen Wirklichkeiten”, hatte Auer die erste umfassende Studie vorgelegt, die Aspekte und Kriterien sammelte, die für Vernünftigkeit und Christlichkeit menschlichen Handelns unbedingte Voraussetzung bleiben.

Noch immer krankt Auers Werk — auch in Neuauflage — daran, daß philosophische Autonomievorstellungen aus der Zeit der Aufklärung nicht genügend diskutiert werden. Nicht zuletzt deswegen herrschen seitens der katholischen Moral noch immer viele Berührungsängste.

AUTONOME MORAL UND CHRISTLICHER GLAUBE. Von Alfons Auer. Verlag Patmos, Düsseldorf 1984, 239 Seiten, kart., öS 202,80.

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