Die aktuelle Reformdebatte der Universitätsorganisation zeigt zumindest, daß nicht nur Leitungsstrukturen veränderungsbe-dürftigsind. Günther Hödl, Mediävist an der Universität Klagenfurt, weist in einem aktuellen Beitrag „Um den Zustand der Universität zum Besseren zu reformieren” nach, daß die Beformen der Universitäten so alt sind wie diese selbst. Dabei kommt ihm der Fundus aus 800 Jahren Universitätsgeschichte entgegen - besondere Aufmerksamkeit verdient natürlich der Abriß der Entwicklung der Universität Wien seit ihrer Gründung als landesfürstliche Hausmacht im Jahr
Walter Brandmüller gibt im Verlag Ferdinand Schö-ningh eine „Konziliengeschichte” in zwei Reihen heraus: „Darstellungen” und „Untersuchungen” sind getrennt und jeweils von äußerst kompetenten Historikern und Dogmatikern betreut.In der Reihe A ist die Darstellung des „Vaticanum I - 1869/70” von Klaus Schatz anzuzeigen. Er lehrt in Frankfurt und bietet mit den drei Bänden zweifellos den Standard an neuesten Forschungen zur Vorgeschichte (Band I), zur Debatte um die Unfehlbarkeitserklärung (Band II) und zu den Umständen und Implikationen, die zum vorzeitigen Abbruch (Band
Hinter „Vorsehung und Handeln Gottes“ verbirgt sich für viele Menschen die entscheidende Frage nach der Glaubwürdigkeit des Christentums und der Religion überhaupt: Wie wirkt Gott in dieser Welt? Diese und ähnliche Fragen stellten sich Dogmatiker und Fundamentaltheologen bei einer Arbeitstagung in Erfurt1987, deren Ergebnisse nun in diesem Band vorliegen.Der Problemstand wird ausführlich aus der Bibel, aus der Geschichte der Theologie erhoben, bevor auf den modernen Fragehorizont eingegangen wird. Einige Beiträge betreffen eine konkrete Theodizee: Wie steht es mit dem Leid, dem
Mit vierzigjähriger Verspätung erscheint nun auch in deutscher Sprache Steven Runcimans bedeutende Studie „Häresie und Christentum — der mittelalterliche Manichäismus“. Aber auch jetzt noch füllt der Autor, dem neu erwachten Interesse fürs Mit telalter entsprechend, eine nicht zu übersehende Lücke.In minutiösen Quellenforschungen und -darstellungen geht er einer Glaubensgemeinschaft nach, die sich einst vom Schwarzen Meer bis zur Biskaya verbreiten konnte und in arger Vereinfachung als Bogumilen, Katharer, Albigenser und so weiter bekannt wurde. Gemeinsamer Grundzug dieser
Der „Versuch, über Gott zu reden“, entstammt der Schriftenreihe des „Forum St. Stephan“, das „Gespräche zwischen Wissenschaft, Kultur und Kirche“ vermittelt. Uber Gott zu reden, kann in unserer Zeit nur mehr versucht werden — denn „er ist derjenige, der nicht da ist“. In dem von Hugo Bogensberger und Wilhelm Zauner herausgegebenen Sammelband zeigt der Physiker Ger- not Eder anhand einiger Schlüsselbegriffe auf, wie „sich aufgrund der Denkformen von Naturwissenschaftlern … ein Denken über Gott ergeben könnte“. Der Kulturpädagoge Wolfgang Bandion geht den „Spuren
Es fällt denen, die „drinnen“ stehen, leichter, sich gegen Kritik von denen „draußen“ abzuschotten, als gegen Kritiker, die auch „drinnen“ stehen. Gemeint ist Kritik an Religion und Kirche.Die Rede ist von Karlheinz Deschners Buch „Der gefälschte Glaube“, in dem er Dogmen überhaupt, vor allem aber die Gottheit Christi, Taufe, Abendmahl und Buße und zuletzt die päpstliche Unfehlbarkeit kritisiert. Den unbestrittenen Sachverhalt, daß es sich bei diesen Glaubensinhalten auch um zeitbedingte, einer bestimmten historisch umschreibbaren Situation entsprechende Aussagen
In vier Bänden hat ein internationales, interdisziplinäres und interkonfessionelles Team den heutigen fundamentaltheologischen Forschungsstand reflektiert: das zwischen 1985 und 1988 erschienene „Handbuch der Fundamentaltheologie“ wird wohl das Standardwerk fürs nächste Jahrzehnt bleiben. Es gliedert sich in vier Traktate (Religion, Offenbarung, Kirche, Theologische Erkenntnislehre) und schließt mit ausführlichen Reflexionen auf die Fundamentaltheologie.Die Herausgeber Walter Kern, Hermann J. Pottmeyer und Max Seckler, dessen Handschrift besonders zu spüren ist, bürgen dafür, daß
Das Neue Testament wird von vielen auf ganz unterschiedliche Weise gelesen, von einer rein „spirituellen“ bis zu einer „fundamentalistischen“ Auslegung reicht die Bandbreite. Auf den wissenschaftlichen Umgang mit dem Wort Gottes kann gerade deswegen nicht verzichtet werden.Wilhelm Egger, Neutestament-ler und seit 1986 Bischof von Bo-zen-Brixen, legt eine „Methodenlehre zum Neuen Testament“ als „Einführung in linguistische und historisch-kritische Methoden“ vor, die sich vor allem als „Anleitung zum Lesen“ versteht. Vieles in den Büchern des Neuen Testaments leuchtet nicht
Der in Oxford lehrende Religir onsphilosoph Richard Swinburne will in „Die Existenz Gottes“ beweisen, daß nach Prüfung der kosmologischen, teleologischen, ja sogar der moralischen Argumente und unter Einbeziehung von Vorsehung und Wundern das Dasein Gottes immer nur als wahrscheinlich, nie als zweifelsfrei erwiesen angesehen werden kann.So wertvoll die religionsphilosophischen Überlegungen durch den Einbezug fast der gesamten angelsächsischen Literatur sind, so mangelhaft bleibt Swinburnes Versuch in bezug auf den Glauben. Dieser wird schlichtweg zu einer Form des
Der in Berlin lebende Wiener Tiefenpsychologe und Psychotherapeut Josef Rattner ist Pionier in der psychotherapeutischen Behandlung großer Gruppen und Repräsentant einer „humanistischen Psychoanalyse“. In seinem Buch „Was ist Tugend? Was ist Laster?“ legt er anschaulich dar, daß jede „Tiefenpsychologie und Psychotherapie“ bereits „angewandte Ethik“ ist. Gegen Sigmund Freud und mit Carl Gustav Jung und Alfred Adler erlauben ihm die Erkenntnisse über ethische Prämissen ein anderes Verständnis dessen, was „seelische Gesundheit“ oder „psychische Normalität“
Kein Zweifel, Teilhard de Chardin, von Rom gemaßregelter Jesuit, nach China abgeschoben, dort maßgeblich an der Entdek-kung des Peking-Menschen beteiligt, 1955 in New York gestorben, Teilhard wird wiederentdeckt: Naturwissenschaftler, Anthropologen und Theologen berufen sich auf ihn.Günther Schiwy legt eine das ganze Schaffen Teilhards durchlaufende Textauswahl vor, das sich an Teilhards Aufsatz „Das Herz der Materie“ orientiert. Materie sei geisthaltig, Geist und Materie seien die zwei Seiten einer Medaille. Selbstverständlich fehlen auch nicht die entscheidenden Ausführungen zur
Matthias Scharer, Religionspädagoge in Linz, legt einen religionspädagogischen Entwurf vor, der auf themen- und symbolzentrierter Interaktion nach Ruth Cohn und auf Gestaltpädagogik aufbaut.Als ganzheitliche Ansätze sind diese „psychologischen“ Methoden sicher geeignet, neue Elemente in die Religionspädagogik einzuführen, die bisher schon weitgehend akzeptiert sind, aber einer theoretischen Aufarbeitung bedürfen. Der Glaube müsse als Ganzes vermittelt werden, was eben nicht heißen könne, daß „alles“ gelehrt werden könne. Zum Glauben befähigen könne nur der sich selbst
Kaum eine Woche vergeht, ohne daß Bücher über außereuropäische Theologien erscheinen, der theologische, der christliche Eurozentrismus scheinen endgültig aufgebrochen zu sein. Die Veröffentlichungen sind zum Teil Ubersetzungen, die endlich Originalwerke dieser Theologen bekanntmachen, andererseits kommentierende oder auch polemisierende Sekundärliteratur, die manchmal nicht wenig zur Verwirrung beiträgt. Die hier genannten Bücher aus dem Umkreis der Theologie der Befreiung sollen eine gerechtere Beurteilung dieser außereuropäischen Strömung in der Theologie erleichtern.Im „Büd
Unübersehbar gibt es eine neue Sensibilität für Natur, Natürliches, wobei der Begriff der Natur immer wieder umstritten ist. Ein Diskussionsband versucht sich dem „Umstrittenen Naturbegriff“ von Seiten der Fachdisziplinen wie Physik, Theologie, Ethik, Medizin, Biologie und Pastoral anzunähern. Der erfahrene Moraltheologe Franz Böckle fungiert als Herausgeber des Bandes, der der zunehmenden Verunsicherung bei der moralischen Entscheidungsfindung abhelfen will.Daß eine Klärung des Naturbegriffs für jede Ethik unumgänglich ist, weist der Mainzer Sozialphilosoph Arno Anzenbacher mit
Ist „Christliche Philosophie“ wirklich das „hölzerne Eisen“, als das Martin Heidegger sie verwerfen zu müssen glaubte? Daß das nicht so zu sein braucht, zeigt ein neues großangelegtes Werk: „Christliche Philosophie im katholischen Denken des 19. und 20. Jahrhunderts“ soll in drei Bänden von Emerich Coreth, Walter Neidl und Georg Pfligersdorffer herausgegeben werden. Nun liegt der erste Band vor, der „Neue Ansätze im 19. Jahrhundert“ minutiös genau erforscht und darlegt.Die Einleitungskapitel dieses Bandes legen die Inhalte des Gesamtvorhabens dar und begründen die
Mit „Tod des Subjekts?“ liegt der zweite Band einer Reihe zu „Themen der Philosophie“ vor. Wie im vorhergehenden Band („Wo steht die analytische Philosophie heute?“) ist es den Herausgeber-Autoren mit Vorsicht und Behutsamkeit gelungen, ein heikles Thema sowohl von seiten der Befürworter wie auch der Gegner der These vom „Tod des Subjekts“ einzukreisen. Geht es doch um nicht weniger als das Fundament der Philosophie zumindest seit Descartes und um den Beginn der neuen Philosophie der „Postmoderne“.Zehn international renommierte Autoren (unter ihnen Bernhard Waidenfels,
Der ob seiner kritischen Einstellung zu manchen Erscheinungen der institutionellen Kirche bekannte Pfarrer Rudolf Schermann legt seine Dissertation vor: „Die Sprache im Gottesdienst“. In deutlicher Abhebung von „liturgischer, kirchlicher oder Sa-kral-Sprache“, geht er von der „Theorie der Sprechakte“, einer Richtung der modernen Linguistik, aus. Die „gottesdienstlichen Interaktionen“ werden mittels der Methoden der analytischen Philosophie beschrieben, woraus „Sprechakttypen“ (wie Verkündigung, Gebet, Bekenntnis et cetera) erhoben werden. Die Theorie der Sprechakte als der
Der Dominikaner Christoph Schönborn, Dogmatiker in Fri-bourg (Schweiz), legt eine Sammlung „Existenz im Ubergang“ mit bereits veröffentlichten Aufsätzen und einem Originalbeitrag über das Verständnis von Transzendenz vor. Der Schwerpunkt liegt auf der Unverzichtbarkeit des „Uberstiegs“ (= Transzendenz) für die richtige Weise des irdischen Einsatzes. Dabei wird auch das Problem der Ver-Got-tung des Menschen aufgeworfen; nach Schönborn läßt die irdischhimmlische Struktur des Reiches Gottes den Menschen an beidem teilhaben und so sich selbst unendlich übersteigen.Auch das heute
In der vom Patmos-Verlag auf mehr als fünfzig Bände ausgelegten Reihe „Theologie der Befreiung“ werden seit einigen Jahren Texte zum Teil bekannter, zum Großteil aber bei uns völlig unbekannter lateinamerikanischer Theologen und Theologinnen dem Leser in deutscher Sprache zugänglich gemacht. Dabei zeigen sich eine reiche Vielfalt, eine keineswegs uniforme Ausrichtung und historisch und exegetisch geschulte Tiefe des Denkens. Der Anspruch, den dieses theologische Denken auch an uns Europäer stellt, wird deutlich. Allein 1987 sind die folgenden vier Bände in deutscher Sprache
Gehen wir der biblisch angekündigten Apokalypse entgegen oder stehen wir vor einem optimistischen Aufbruch ins New Age, in das neue Zeitalter des neuen Menschen? Drei Veröffentlichungen von katholischer Seite zu diesem Thema setzen sich ernsthaft mit diesem Phänomen auseinander.„Weltanschauungen im Gespräch“ nennt sich eine von der „ökumenischen Arbeitsgruppe“ in der Schweiz herausgegebene Reihe, dfcren beide ersten Bände dem Thema „New Age“ und „Reinkarnation — Wiedergeburt“ aus christlicher Sicht gewidmet sind. Die Autoren — Theologen, Psychologen,
Der erste Band einer neuen Reihe zur „Theologie zur Zeit“ beschäftigt sich mit dem Thema „Sünde und Versöhnung“. Die Autoren, unter ihnen Wissenschaftler wie Josef Blank und Volker Eid, Seelsorger und Sozialarbeiter, wollen dem Phänomen des Bedürfnisses nach Vergeltung, nach Ausgleich näherkommen. Anderseits wird dabei sichtbar, wie schwierig es ist, genauer zu bestimmen, was Versöhnung und wie sie zu vollziehen ist. Zu danken ist den Autoren, daß sie von konkreten Situationen, dem Strafvollzug her, dieses Thema angegangen sind.Mehr darüber zu wissen scheint der amerikanische
Die Geschichte des Christentums ist von ihren Anfängen an geprägt durch zwei Momente: durch den historischen Verlauf und durch die zugrundeliegenden Ideen. Deren wechselseitigen Bezügen sind einige neue Publikationen gewidmet.„Die Anfänge des Christentums“ ist ein Sammelband mit Beiträgen hervorragender Fachleute. Er stellt „Alte Welt und neue Hoffnung“ gekonnt gegenüber und betrachtet die Verflechtung des Urchristentums mit der antiken Welt erstmals unter internationaler Beteiligung auch interkonfessionell.Ganz anders stellt sich der der „Neuzeit“ gewidmete Band der
„Seele — als Problembegriff christlicher Eschatologie“ — nicht nur der Titel, sondern auch die Sache, um die es geht, wirken aufs erste problematisch. Ist die Theologie unseres Jahrhunderts nicht lange genug ohne den Begriff „Seele“ ausgekommen? Soll nicht auf dualistische und weltflüchtige Interpretationen endgültig verzichtet werden? Führt es nicht zu neuen Mißverständnissen, wenn ausgerechnet „Seele“ und christliche Eschatologie, also vereinfacht das Weiterleben nach dem Tode, verknüpft oder sogar identifiziert werden?Vor genau diesen Mißverständnissen möchte der
„Dies ist die bisher umfassendste Biographie Johannes' XXIII.“ — der Satz aus dem Klappentext ist noch zu ergänzen durch - und die bisher faszinierendste, kritischeste und vollständigste. Autor ist ein langjähriger Vatikanbeobachter (von den Tagen des Zweiten Vatikanischen Konzils bis heute), der Brite Peter Heb-blethwaite. Aufgrund genauer Studien kirchlicher, diplomatischer und privater Archive, aufgrund vieler Gespräche und „Zeugenbefragungen“ ist er kompetent wie kaum ein anderer, das Leben des Angelo Roncalli auf 656 Seiten darzustellen.Selbstverständlich beschränkt sich
Religion will Antwort geben auf die Sinnfragen des Lebens, die uns gerade dann bedrängen, wenn scheinbar alle Rätsel der Welt gelöst sind. Erwartet der moderne Mensch von der oder den Religionen noch Antwort auf seine Fragen? Wer Neues finden will, wird enttäuscht, wer Tiefes sucht, dürfte auf dem richtigen Weg sein.Der in Hongkong lehrende Religionswissenschafter Gerhold Becker plädiert für die bleibende Bedeutung und Unersetzbarkeit religiöser Welterfahrung und versucht, diese neu zu erschließen -durch den Weg zurück zu den Symbolen.Die kosmischen Symbole Himmel, Sonne, Berge, die
Unter „Freiheit und Moral“ lassen sich zwei Publikationen > unterschiedlicher Zielrichtung zusammenfassen. Julius Morel, Soziologe an der Juridischen Fakultät der Universität Innsbruck, vertritt in dem systematischen Werk „Ordnung und Freiheit“ eine soziologische Perspektive, wobei er großen Interesses gewiß sein kann, weil es die aktuellen Probleme, die sich im Spannungsfeld zwischen Ordnung und Freiheit entfalten, nicht ausspart, Hausbesetzeraktionen etwa oder die Vorgänge um Hainburg und die verschiedenen Demokratiebewegungen. Das Buch zeichnet sich durch große Klarheit und
Eine für die Gegenwart bezeichnende Tendenz ist das ge^ schärfte Bewußtsein für die Notwendigkeit des „Dialogs der Religionen“. Die Religionen, die zweifellos das Abendland, und das heißt heute die gesamte Welt und einen großen Teil des europäischen Ostens, geprägt haben, sind Judentum, Christentum und Islam. Unter der bewährten Leitung des Münsteraner Religionswissenschaftlers Adel Th. Khou-ry ist ein „Lexikon religiöser Grundbegriffe“ dieser drei, wohl durch den Glauben an den einen Gott geeinten, durch vielerlei Ursachen aber getrennten Religionen entstanden.Das
„Im Spannungsfeld von Christentum und Kultur“ steht der abendländische Mensch, insofern beides heute nicht mehr zur Dek-kung zu bringen ist, wohl aber wechselseitigen Einfluß durchblicken läßt. Karl-Heinz Ohlig, Professor für Religionswissenschaft und Geschichte des Christentums in Saarbrücken, legt eine opulente, faszinierende Studie zu diesem Thema unter dem verheißungsvollen Titel „Funda-mentalchristologie“ vor. Er will ausdrücklich keine neue Lehre von Christus vorstellen, sondern die Entwicklung des Denkens über Jesus, den Christus, darstellen und verständlich
Der heute bekannteste und wohl auch bedeutendste Repräsentant lateinamerikanischer Befreiungstheologie, Leonardo Boff, erreicht in seiner Heimat Brasilien mit seinen Werken hohe Auflagen. Drei seiner wichtigsten seit 1972 in Brasilien erschienenen Werke sind nun in deutscher Ubersetzung herausgekommen. Das Ergebnis ist wahrhaft monumental: Boffs „Jesus Christus, der Befreier” ist wirklich eine Summe dessen, was diese Theologengeneration erarbeitet hat. Boffs Buch setzt sich aus drei sehr unterschiedlichen, einander ergänzenden Teilen zusammen, die insgesamt einen hervorragenden Einblick
Manche Bücher reizen zu einer Besprechung, nicht obwohl, sondern weil sie so schwierig darzustellen sind. Das trifft im besonderen Maß auf das neue „Handbuch religionspädagogischer Grundbegriffe” zu, das von zwei bewährten Religionspädagogen, Gottfried Bitter und Gabriele Miller, herausgegeben wurde.Tatsächlich sind die zwei handlichen Bände äußerst übersichtlich nach der Art eines Handbuches aufgebaut, bieten aber inhaltlich zum Teil völlig Uberraschendes, so zum Beispiel die „Grundmuster des Christlichen” (Teil VI im 1. Band), die erfreulicherweise nicht mit Substantiven,
Eugen Biser, als Professor für christliche Weltanschauung in München und Nachfolger Romano Guardinis und Karl Rahners, legt „eine theologische Positionsbestimmung“ unter dem Titel „Die glaubensgeschichtliche Wende“ vor. Der Titel ist gleichzeitig auch Programm. Rationalistische wie materialistische Weltbilder sind fragwürdig geworden, Grenzen und Folgen der wissenschaftlichen und technischen Entwicklungen werden deutlicher denn je.Biser fragt als Religionsphilosoph nach einer gediegenen Situationsanalyse, die etwa die Hälfte des Buches einnimmt, nach den Wurzeln und den möglichen
„Eintracht bedeutet nicht Sieg. Es ist kein religiöser Dialog möglich, wenn die einen auf gut be- huften Pferden reiten und die anderen barfuß gehen. Der Sieg bringt nie den Frieden mit sich!“ - Wie wahr, denkt der Leser der Gegenwart. Geschrieben hat das Ramon Lull, seliggesprochener Philosoph, Theologe, Naturwissenschaftler aus Mallorca, der im 13. Jahrhundert lebte, das Katalanische zur Hochsprache des Spanischen erheben konnte und sich .für den Frieden zwischen den Religionen einsetzte.Davon zeugt unter anderem eine kleine Schrift, die nun, in neuer Übersetzung und mit
Der hundertste Geburtstag von Romano Guardini im Jahr,J,985 war Anlaß zu einer Guardini-Re- naissance. Diese Renaissance bedarf aber auch der wissenschaftlichen Beschäftigung mit diesem Erneuerer von Theologie und Kirche in unserem Jahrhundert. Besonders wertvoll ist daher die Neuausgabe seiner Schriften, die Franz Henrich im Auftrag des Sachverständigengremiums für den literarischen Nachlaß Guar- dinis besorgt.Soeben sind zwei weitere Bände erschienen: „Vorschule des Betens“ (erschienen 1943) und „Das Ende der Neuzeit. Ein Versuch zur Orientierung“ zusammen mit „Die Macht.
„Theologie, im Aufbruch" von Hans Küng versteht sich als „ökumenische Grundlegung" und geht von Küngs These aus, daß die Theologie - wie andere Lebensbereiche auch — einem fundamentalen „Paradigmenwechsel" ausgesetzt ist. Gemeint ist damit eine Veränderung der Grundkonstellation des Denkens und Lebens, ein neues theologisches Denken hat begonnen.„Theologie im Aufbruch" stellt das postmoderne Paradigma in seinen historischen, biblischen, ökumenischen und politischen Dimensionen dar. Es geht um eine kritisch-ökumenischp Theologie, die sich auf vier Ebenen entfaltet:
„Pax Romana" - Zeit des Friedens und des Wohlstands für die einen, Zeit der tyrannischen Willkür und des Elends für die anderen. Klaus Wengst, Professor für Neues Testament in Bochum, untersucht unter dem Gesichtspunkt der Sozialgeschichte, wie sich die römische Befrie-dimgspolitik zur Zeit Jesu und im Urchristentum aus der Sicht der Betroffenen darstellt.Deutlich wird, daß in Zeiten solcher Unterdrückung, die unter dem Namen des Friedens geschehen, apokalyptische Erwartungen, Hoffnungen genährt werden.PAX ROMANA - ANSPRUCH UND WIRKLICHKEIT. Von Klaus Wengst. Chr. Kaiser Verlag,
„Spuren der Erlösung“ nennt sich der erste vorliegende Band der Reihe „Experiment Religionsphilosophie“. Drei namhafte Philosophen und Theologen, Alois Haider, Klaus Kienzier und Joseph Möller, legen in der auf vier Bände angelegten Reihe die Ergebnisse eines interdisziplinären Forschungsprojekts dar, das das Ziel hatte, die religiöse Tiefendimension neuzeitlichen Denkens zu erheben. Gott und Religion, so die durchgängige These der Autoren (neben den Herausgebern: Richard Schaeffler, Josef Reiter, Hans Peter Balmer, Günter Rombold, Otto Pöggeler und andere), sind keinesfalls
Einen Sammelband eines Symposiums der Wiener Katholischen Akademie zum Leib-Seele-Problem haben Günther Pöltner und Helmuth Vetter, beide Philosophen in Wien, in bewährter Weise herausgegeben. Die Autoren (neben den Herausgebern Raphael Schulte, Augustinus Karl Wucherer-Huldenfeld, Bela Weissmahr, Friedo Ricken, Fernando Inciarte) gehen das Leib-Seele-Problem von der Weltoffenheit des Menschen aus an, dessen Sein als Ganzer ja immer schon vorausgesetzt ist (Pöltner).Demgegenüber setzen sich die einzelnen Beiträge zwar mit re-duktionistischen Tendenzen — etwa des Piatonismus, der
Unter dem Titel „Ethik und Moral“ behandelt die in Basel lehrende Philosophieprofessorin Annemarie Pieper Fragen nach dem moralisch richtigen Verhalten und nach Handlungsnormen, die für die meisten Menschen verbindlich sein sollen. Die Autorin verbindet die Darlegung der Begriffe und ihrer Geschichte mit einer Untersuchung der zeitgenössischen Modelle ethischer Theorien und ihrer Argumente.Unter „Ethik und Moral“ deutet Pieper aber auch an, wie sehr die griechische und die lateinische Tradition abendländische Sitten und deren Lehre beeinflußt haben. Wenn auch alle moderneren
Kaum jemand assoziiert „Philosophie in Wien“ mit jenen Philosophen der Gegenwart, die mit der neuen „Wiener Reihe“ in zwangloser Folge kontroversiell und entsprechend dem internationalen Diskussionsstandard vorgestellt werden sollen.Der erste nun vorliegende Band versucht an Hand von zehn Beiträgen der zwölf Autoren die Frage zu beantworten: „Wo steht die Analytische Philosophie heute?“ Den Autoren geht es darum, eine deutliche Abgrenzung gegenüber dem neuerdings in Wien so bevorzugten „Kritischen Realismus“ (einer Spielart des Neo-Positivismus) vorzunehmen und neben dem
„Neue Hoffnung - Ein Programm für die Zukunft des Menschen“: Das ist nicht nur der anspruchsvolle Titel eines Buches, sondern auch des Internationalen Stiftungsfonds „Nova Spes“, den der Wiener Kardinal Alterzbischof König leitet. Ziel ist es, menschliche Werte und qualitativen Fortschritt durch Herstellung einer „operativen Allianz“ zwischen Religion, Wissenschaft und Wirtschaft zu fördern. Vitto-rio Mathieu hat nun die „Programmschrift“ der Vereinigung — jetzt auch in deutsch — vorgelegt.In ihr soll die Krise des Menschen an der Wurzel gepackt und analysiert und durch
„Heiden und Christen in einem Zeitalter der Angst“ stellt der britische Altertumsforscher Dodds vor und durchleuchtet kritisch die Zeit von ca. 180 n. Chr. bis zur Bekehrung Kaiser Konstantins (330 n. Chr.). Das Buch ist nicht eine Faktensammlung, sondern vor allem ein Meisterwerk der psycho-historischen Deutung.Gleichsam als Ergänzung dazu ist Robert Wilkens Textsammlung „Die frühen Christen. Wie die Römer sie sahen“ zu betrachten. Der amerikanische Historiker läßt römische und griechische Quellen sprechen, so etwa Plini-us, Tacitus, Celsus, Porphyrius, Julian. Dabei zeigt sich,
Hans Heimerl, Kirchenrechtler in Linz, wagt sich an das Thema des priesterlichen Zölibats. „techt und Gerechtigkeit“ (Untertitel) sollen dabei zu Wort kommen. Selbstverständlich setzt er die theologischen und humanwissenschaftlichen Aspekte der Ehelosigkeit der Priester voraus und stellt das geltende Kirchenrecht aus dem Jahr 1983 dar. Und zwar in der für die lateinische Kirche geltenden Form - die Regelungen der Ostkirchen weichen in diesem Bereich ja wesentlich ab.Ausführlich geht der Autor auf die Grundrechtsdiskussion und die Durchsetzung des Zölibats ein und fragt nach der
Karl Rahner ist zweifellos und mit Recht berühmt als christlicher Theologe. Doch hat er mit seiner ur-christlichen These der Einheit von Gottes- und Nächstenliebe die christliche Verpflichtung zum politischen Handeln in der Welt neu und umfassend begründet. So gibt es eine Reihe weitgehend unbeachtet gebliebener Äußerungen Rahners zu politischen Themen — wobei der Bereich des „Politischen“ in einem sehr weiten Sinn zu verstehen ist.Sein ehemaliger Schüler, Freund und Mitarbeiter, Herbert Vorgrimler, der Rahners politische Schriften herausgibt, leitet die Aussagen seines Lehrers ein
Ein junger Theologe, verheiratet und Vater von drei Kindern, Professor für Systematische Theologie in Siegen (BRD), legt ein beachtenswertes Buch über Schuld und Buße vor. Jürgen Werbick trifft damit sicher sehr aktuelle Probleme vieler Christen. Muß es doch eigenartig anmuten, daß viele Gläubige sich von der kirchlichen Bußpraxis enttäuscht abwenden und offenbar einer Verkündigung mißtrauen, die zuviel von Sünde, Buße, Umkehr, zuwenig von Freiheit und den schöpferischen Kräften der Glaubenden spricht.In vier Abschnitten legt Werbick dar, wie die christliche Lehre von der
Es gibt viele geistliche Bücher, allerdings scheinen die meisten nicht für den Durchschnittschristen bestimmt: Diese Bücher zeugen von einer Hochform persönlicher Frömmigkeit, von der sich viele Menschen nicht (mehr?) angesprochen fühlen.Peter Lippert, Mönch und Theologe, wagt es nun, vom „Durchschnitt“ - was immer das bedeutet - auszugehen und den Durchschnittschristen als Ausgangsort seiner „Spiritualität des Alltags“ zu nehmen. Lippert gibt keine Begründung des Glaubens, das grundsätzliche Einverständnis, Christ sein zu wollen, wird vorausgesetzt. Aber er gibt Anregungen
Der Kirchenvater Origenes aus Alexandrien (etwa 180—250 n. Chr.), bekannt durch seinen Versuch, die griechische Philosophie zur Bibelauslegung und damit auch zur Theologie heranzuziehen, erlebt derzeit eine Renaissance. Seine die gesamte Kirchengeschichte entscheidend mitbestimmende Lehre von der Eucharistie hat in ihren Auslegungen manche Wunden hinterlassen:Der Jesuit und Dogmatiker Lothar Lies legt nun seine gekürzte Habilitationsschrift vor: „Origenes Eucharistielehre im Streit der Konfessionen. Die Auslegungsgeschichte seit der Reformation.“ Da die gewichtigen Kontroversen um die
„Religionsverlust durch religiöse Erziehung“ — sich der im Buchtitel enthaltenen Provokation zu stellen, kann nicht die Wertung des Buches vorwegnehmen. Die beiden Autoren, Erwin Ringel und sein Mitarbeiter Alfred Kirchmayr, wollen „tiefenpsychologische Ursachen und Folgerungen“ eines solchen Religionsverlustes untersuchen. Der Zugang zu einer neurotisch nicht entstellten Religiosität soll erleichtert, eine echte Reform der katholischen Kirche erreicht werden.Die Autoren beschreiben, den Einfluß der Neurose auf die Religion, das Verhältnis von Christentum und menschlicher
Die berühmte, seit 1956 in 17 Auflagen erschienene und in viele Sprachen übersetzte „Jerusalemer Bibel“, die ihren Namen von der Herausgabe durch das Bibelinstitut in Jerusalem herleitet und zunächst ins Französische übersetzt und mit ausführlichen wissenschaftlichen Einleitungen und präzisen Anmerkungen versehen wurde, gibt es nun als „Neue Jerusalemer Bibel“.Neu ist vor allem die Zugrundelegung der deutschen Einheitsübersetzung des Alten und des Neuen Testaments, die für die Psalmen und das Neue Testament auch mit den evangelischen Kirchen gemeinsam ist. Der
Die „Deutsche Thomas-Ausgabe" ist um einen Band reicher. Wiewohl dieser 32. Band, dem noch wenigstens fünf weitere folgen werden, keine aktuelle Thematik hat, verdient das Gesamtunternehmen eine Würdigung.Seit mehr als 60 Jahren gibt der Verlag Styria die „Summa Theo-logica" des Thomas von Aquin in Zusammenarbeit mit den Dominikanern und Benediktinern Deutschlands und Österreichs in einer Neuübersetzung mit Kommentar heraus.Die Ausgabe bietet dieses „Lehrbuch für Anfänger" im vollständigen lateinischen und deutschen Text, Kommentare und Anmerkungen erleichtern den Zugang zu den
Wohin geht die Theologie? Wie wird sie, sich weiterentwickeln? Diese und ähnliche Fragen stellen sich nicht nur Theologen, sondern viele Christen und auch Nichtchristen.1983 war ein Symposium an der Universität Tübingen dieser Frage gewidmet, unter dem anspruchsvollen Titel „Ein neues Paradigma von Theologie" haben Hans Küng und David Tracy es initiiert und geleitet, die Vorbe-reitungs- und Eröffnungsbeiträge enthält dieser Band. Was ist nun ein neues „Paradigma von Theologie"? Paradigmen, gleichsam Grundmodelle, waren bisher im Bereich der Theologie mittelalterlich,
„Er entwirft eine Deutung der jesuanischen Menschensohnaus-sagen, die die Forschung aus Sackgassen, in die sie geraten sind, herausholt, uns allen aber vielleicht Botschaft und Selbstverständnis Jesu ganz neu erschließen könnte", schreibt Norbert Lohfink im Vorwort zu diesem Buch. Dieses Lob ist keine Übertreibung. Wendelin Kellner gelingt es, den „Traum vom Menschensohn", von dem im 7. Kapitel des Buches Daniel im Alten Testament berichtet wird, nicht mythologisch, sondern auf dem Hintergrund der Zeit zu deuten -als Kampfschrift gegen die Herrschenden, die das Volk ausbeuteten.Von
In relativ kurzer Zeit ist es dem Paderborner Theologen Peter Eicher gelungen, ein neues Standardwerk mit mehr als 100 Artikeln (von etwa 100 Mitarbeitern) herauszugeben. Das „alte“ Handbuch theologischer Grundbegriffe wurde 1962/1963 von Heinrich Fries abgeschlossen, erschien 1970 in Taschenbuchauflage.Dem Anspruch eines „unverzichtbaren Dienstes an Information und Orientierung“ konnte jedoch 20 Jahre nach dem II. Vati-kanum nur eine Neubearbeitung gerecht werden. Die Verpflichtung des „alten“ Handbuches, sich biblisch, historisch und systematisch zu orientieren, hat Eicher auch
Theologie läßt sich heute nicht mehr nach Art der „Summen“ des Mittelalters betreiben, sondern nur mehr „im Entwurf“. Johannes B. Bauer, Professor für ökumenische Theologie und Pa-trologie in Graz, versammelte als Herausgeber vierzehn namhafte Theologen, katholische, evangelische, progressive, konservative: Yves Congar, Johann Baptist Metz, Hans Küng, Gerhard Ebe-ling, Heinrich Fries, Elisabeth Gössmann, Eberhard Jüngel, Jürgen Moltmann. Nicht vertreten sind Hans Urs von Balthasar, Henri de Lubac, Eduard Schille-beeckx, Leonardo Boff - begründet wird, warum sie nicht
Dem Mißstand, daß unter Ästhetik kaum mehr die ursprüngliche „Schönheit“ verstanden wird und diese noch dazu ein Schattendasein in bezug auf die Theologie führt, galt ein Symposion der Wiener Katholischen Akademie, dessen Beiträge nun in einem Sammelband vorliegen. Günter Pöltner (mit Helmuth Vetter Herausgeber dieser Schrift) beschäftigt ebenso wie Augustinus Wucherer-Hulden-feld die „ursprüngliche Erfahrung des Schönen“.Helmuth Vetter zeigt in der paradigmatischen Dichtung Rim-bauds die Aufhebung jeder „Ästhetik und Schönheit“ in einem letzten Verstummen, das sich
Niemand wird leugnen, daß Probleme der Evolution, des Bewußtseins, der Erfahrung, der Sprache sowohl von Seiten des Glaubens wie der Naturwissenschaften behandelt werden können. Daß über diese Themen ein Gespräch möglich ist, dokumentiert die Veröffentlichung einer Vortragsreihe zum Thema: Naturwissenschaft und Glaube.Die Herausgeber und Initiatoren dieser Gespräche, die Philosophen Günther Pöltner und Hel-muth Vetter, halten sich mit vorschnellen Antworten zurück, stellen zunächst die grundsätzlichen Probleme dar. Etwa in der Frage nach einem gemeinsamen Vorverständnis von
Seit seiner „Theologie der Befreiung“ (6. Auflage 1982) gilt Gu-stavo Gutierrez mit Recht als wichtigster Sprecher dieser Art, in Lateinamerika Theologie zu betreiben. Eine große Zahl von Veröffentlichungen hat es nicht ruhiger um ihn werden lassen. „Die historische Macht der Armen“ entfaltet in sechs Beiträgen die Grundthesen des peruanischen Theologen, daß die Armen nicht nur Objekt, sondern Subjekt der Frohbotschaft seien. Uberraschenderweise findet Gutierrez, der ja in Löwen studierte, seine Sicht auch von Vertretern der protestantischen Theologie des 20. Jahrhunderts wie
Der Aachener Pädagogik-Professor Franz Pöggeler bietet seine Erkenntnisse und Hoffnungen über die „no future”-Generation an. Sein Beitrag ist eine umfassende Hinführung zum besseren Verständnis junger Menschen, weil der Autor sich der Mühe unterzieht, „die Situation der Jugend”, Beispiele für „Jugend und Konflikt” und „die Sprache der Jugend” ausführlich zu analysieren.Erst dann stellt er sich die Frage nach der „Mitverantwortung der Jugend in Staat und Gesellschaft”, und schließt mit einigen „Thesen zur Jugendforschung”. Pöggelers Ausblick in die Zukunft
Karl Rahner hat im Gefolge des Zweiten Vatikanischen Konzils gemeint, daß die „anderen Völker und Kulturen selbst herausfinden” müßten, „mit welcher Begrifflichkeit ... die alte Botschaft des Christentums verkündet werden muß, damit diese Botschaft wirklich überall in der Welt präsent ist”. In diesem Horizont ist diese Arbeit, die jüngst mit dem erstmals verliehenen „Karl-Rahner-Preis für theologische Forschung” ausgezeichnet wurde, zu sehen.Es handelt sich um eine Darstellung der „Afrikanischen Theologie”. Der Autor versteht seine Arbeit, eine Dissertation, als Frage
Franz Furger, Moraltheologe in Luzern, legt zwei Bücher vor, an denen weder Fachleute noch christliche Laien vorbeikommen werden. Das erste, „Was Ethik begründet”, diskutiert die beiden moraltheologischen Ansätze der Deontologie und der Teleologie. Die deontolo-gische Begründung ethischer Normen geht aus von sittlichen Prinzipien ohne Rücksicht auf die Folgen, während der teleologische Ansatz gerade die Folgen und die Absicht einer Handlung mitberücksichtigt. Die katholische Moral wird beide Ansätze in einer Synthese verarbeiten müssen.Eine solche Synthese legt Furger im zweiten
Wie kann man heute noch glauben? Was versteht der Glaubende selbst unter diesem Glauben? Wer ist es, dem geglaubt wird? Gibt es Glauben nur in einer Institution, der Kirche?Diese und ähnliche Fragen stellt wohl jeder wache Mensch heute, ob er sich nun als Christ versteht oder einer anderen oder gar keiner Religion verbunden weiß. Es sind die Fragen nach den „Grundlagen und Gründen des Glaubens”.Ein Berufener ohnegleichen, der in München lehrende Heinrich Fries, legt nun eine großartige Summe gleichen Titels vor: FURCHE-Leser kennen das Buch längst aus der Serie P. Alois Kraxners.Im
Der hochbetagte Schweizer Theologe Hans Urs von Balthasar legt mit „Christlich meditieren” so etwas wie eine kleine Summe der Meditation und des christlichen Meditierens vor.Wer sich der lebenslangen geistlichen Erfahrung von Balthasar anvertraut, wird in einer außerordentlich gefüllten, dicht gedrängten Gedankenführung Orientierung finden: Es könnte sich für den, der ihm nachfolgt, zeigen, daß und wie „Sich-Ver-schenken zur eigentlichen Mitte des Glaubens”, zur Begegnung mit Gott führen kann.Christliche Meditation führt nicht vom Menschen und der Welt weg zu Gott, sondern
Es könnte wahrlich ein schönes, anregendes, bereicherndes Buch sein: „Was Philosophinnen denken.” Stattdessen ist es müde, ewig wiederkehrende, schlaffe Polemik, die hier als Dokumentation von zwei Symposien der Internationalen Assoziation von Philosophinnen e. V. in den Jahren 1980 und 1982 erscheint. Unter etwa 30 Beiträgen mit unterschiedlicher Thematik stechen jene hervor, in denen sich Frauen wirklich mit Philosophie beschäftigen. Denn: Nicht alles ist Philosophie, was Herr und Frau Philosophen) so alles denkt.Selbstverständlich sollen und müssen sich Frauen über das
„Das Heilige und das Profane”, das Standardwerk über das „Wesen des Religiösen” vom Altmeister der religionswissenschaftlichen Forschung Mircea Eliade, liegt nun in einem handlichen Neudruck vor.Seit Rudolf Ottos Buch „Das Heilige” 1917 erschien, ist die Diskussion um diese Thematik nicht abgerissen. Im Grunde genommen verbleibt Eliade im Horizont der von Otto vorgezeichneten Problematik.Unbefriedigend und unbefriedigt bleibt die Frage nach dem letzten Grund, die der Religionswissenschaftler vielleicht dem Theologen überantworten muß: Ist es nicht doch das Heilige in Person,
Vier Beiträge, die sonst schwer zugänglich gewesen wären, legt der Dominikaner Christoph Schönborn, Dogmatiker in Freiburg/Schweiz, vor. Der Verfasser stellt mit großer Klugheit und Klarheit Fragen unseres Glaubens dar, indem er nach der Gültigkeit der altchristlichen Bekenntnisse für uns fragt. In welcher Weise die Glaubensaussagen des Neuen Testaments in den ersten Jahrhunderten zu dem einen Bekenntnis führten, und wie der einzelne Christ zwischen der Kompetenz des Lehramtes und der Exegeten hindurch zu echter Christuserkenntnis gelangen könne, steht im Mittelpunkt seiner
Vor hundert Jahren, genau am 17. Februar 1885, wurde Romano Guardini geboren. Er starb am 1. Oktober 1968 und war seither einem langsamen Vergessen ausgesetzt. Rechtzeitig zum Gedenktag erschienen nun Neuauflagen seiner zahlreichen Bücher, eine erste umfassende Biographie und fast sensationell die aus dem Nachlaß herausgegebenen „Berichte aus meinem Leben”.Diese Berichte entstanden als „autobiographische Aufzeichnungen” in den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs, als Guardini infolge der Aufhebung seines Lehrstuhls in Berlin zwangsläufig Muße fand, sich in sehr systematischer
Die Gewißheit der Sterblichkeit ist immer schon je nach persönlichen Erfahrungen, Glaubenshaltung, gesellschaftlichem Umfeld „dankbar oder selbstherrlich” angenommen worden, seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte gibt es die Auseinandersetzung mit dem „unheimlichsten aller Gäste”.Der bekannte Zürcher Psychiater Gion Condrau breitet in seinem Werk das Denken, Erleben, Erfahren des Todes mit einer faszinierenden Fülle von Detaileinsichten aus, die diesen Band zu einem Kompendium der Todesvorstellungen in Geschichte und Gegenwart machen. Nach Diskussion der naturwissenschaftlichen,
Im deutschen Sprachraum kennen nur Eingeweihte Rene Gi-rard. Der französische Literaturkritiker lehrt in Stanford/USA, seine Bücher machten in Frankreich Furore, weil seine Theorien über die Entstehung von Gewalt und wie man ihr ein Ende setzen könnte, politische, soziologische, psychologische und historische Thesen auf den Kopf stellten.„Das Ende der Gewalt” will eine „Analyse des Menschheitsverhängnisses Gewalt” sein. Girard bietet eine „anthropologische Grundlegung” (ausführlich im 1972 erschienenen und bisher nicht übersetzten Werk „Die Gewalt und das Heilige”
Die Vorträge eines Symposions, das 1983 vom Freiburger, J*e-ligionskundlichen Institut” veranstaltet wurde, sind in diesem Band zusammengefaßt. Die Beiträge reichen von der Negativen Theologie (Hans Urs v. Balthasar) über Meister Eckhart zu Nicolaus v. Cues, zu den Entsprechungen im jüdischen „Sohar”, zu Tao-te-king und Zen-Bud-dhismus.Fast alle Autoren sind in ihrem Bereich kompetent, es findet sich eine Fülle von Hinweisen und Querverbindungen, wann, wo und wie das Denken über Sein und Nichts lebendig war und bis heute geblieben ist, unter anderem im Fernen Osten.Leider fehlt
Gibt es das heute überhaupt noch, eine katholische Universität? Muß diese nicht als Relikt des längst überwunden geglaubten Mittelalters gelten?„Wesen und Aufgabe einer katholischen Universität heute” werden in einem von Kardinal Franz König herausgegebenen Sammelband sowohl historisch wie auch „national” — nämlich von den Ländern her, in denen es diese Universitäten tatsächlich gibt — und ideenmäßig untersucht. Leuven, Paris (Institut Ca-tholique), Lublin, Eichstätt, Georgetown/USA stehen für den Reichtum an Konzepten, für die Vielfalt des Gebotenen und doch auch
Von Ökumene hört man bestenfalls unter den christlichen Kirchen, von einer Weltökumene der großen Religionen ist kaum die Rede. Diesem Mißstand will Hans Küng, nunmehr Direktor des Tübinger Instituts für ökumenische Forschung, in einer Art Zwischenbilanz abhelfen. Das Buch ist ein großangelegter Versuch, die Dialogfähigkeit und Dialogbereitschaft der Religionen in den Dienst des Friedens zu stellen.Für diesen Dialog zieht Küng kompetente Religionswissenschaftler heran, die jeweils ihre eigene Religion darstellen. Hier ist auch schon der erste Einwand gegen die Konzeption
„Autonome Moral und christlicher Glaube” ist als unveränderter Nachdruck der Erstauflage von 1971 erschienen — das allein ist schon dankenswert. Der Autor, Alfons Auer, emeritierter Professor für theologische Ethik in Tübingen, hat allerdings in einem langen Nachtrag „die umstrittene Rezeption der Autonomie-Vorstellung in der katholisch-theologischen Ethik” dokumentiert und kommentiert.Die erste Auflage hatte Zustimmung und Widerspruch in kaum erwartetem Umfang gefunden, die Diskussion um die „Autonomie” menschlichen Handelns, um Sittlichkeit überhaupt, war längst
„Dies ist das Buch eines Atheisten, geschrieben für Leser, die zum überwiegenden Teil vermutlich ebenfalls Atheisten sind” — das vermutet jedenfalls Alfred Lorenzer, Psychoanalytiker und Soziologe in Frankfurt, der in „Das Konzil der Buchhalter” seine Auffassung von Religion darstellt.Diese — auf einen Nenner gebracht — gibt sich als „Zerstörung der Sinnlichkeit”, besonders nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, bei dem der römische Katholizismus endgültig zu einer Religion „ohne innere und äußere Bilder” wurde. Der Hauptvorwurf Lorenzers: Religiosität sei zur
Josef Dirnbeck, ein Autor, der sich im Zwischenraum von Dichtung und Theologie bereits einen Namen gemacht hat, legt seine „Schule des Betens" vor, allerdings nicht im Sinne einer „Schule der Geläufigkeit", sondern mit dem Bemühen, „jede Stunde des Lebens — mag sie sein, wie sie wolle — in die Gegenwart Gottes zu stellen".Jede der vierzig „Stunden" wird durch eine kurze Beschreibung dessen eingeleitet, was sie eben zu dieser Stunde macht, dabei beleuchtet Dirnbeck mit dem Blick für das Tragische und Komische viele „menschliche" Situationen, die er -
Die Bedeutung des Themas leuchtet auf den ersten Blick ein — umso erstaunlicher ist es, wie wenig die alttestamentliche Wissenschaft sich bisher damit befaßt hat. Der in der renommierten Reihe „Quaestiones disputa-tae" erschienene Band ist die Frucht einer Tagung katholischer Alttestamentler.Zunächst vermittelt Norbert Lohfink einen sehr informativen Uberblick über Forschungslage und Diskussionsstand zu altte-stamentlicher Forschung. In ausführlichen Beiträgen zu drei zentralen Punkten der Geschichte Israels — Pentateuch und Krieg, Klagelieder als Deutungen der Gewalt und
Das Gespräch unter den Religionen ist aktuell — nicht nur für Theologen. Meist aber wird übersehen, daß das Gespräch zwischen Menschen stattfindet, die Christen, Juden oder Muslime sind, im vorliegenden Band die „Christliche Begegnung mit Judentum und Islam". Walter Strolz, langjähriger wissenschaftlicher Leiter des Religionskundlichen Instituts der Stiftung „Oratio Dominica", plädiert in diesem Band leidenschaftlich-engagiert für das Gemeinsame der drei großen Glaubensgemeinschaften. Dieses Plädoyer ist umso glaubwürdiger, als es das Trennende nicht verschweigt,
„Von der Kraft des Wortes" -dieser Untertitel trifft wohl kaum besser auf jemanden zu als auf den Gründer des „Predigerordens", den heiligen Dominikus. In deutscher Sprache liegt nun — aus dem Französischen — das Werk von Guy Bedouelle vor, rechtzeitig zur 750-Jahrfeier der Heiligsprechung.Das Buch unterscheidet sich von anderen „Heiligenleben" — was es ja gerade nicht sein will -durch die „Nahaufnahme", die es von Dominikus gibt: Erste Zeugen, älteste Berichte werden herangezogen, denen noch jenseits aller legendenhaften Ausschmückung die Wucht der Wahrheit
Der Kristallisationspunkt aller Theologie bleibt die Frage nach Gott. Kann man Gott (heute) überhaupt noch denken? Wenn ja: Wie? Wenn nein: Wie kann man dann leben?H. G. Pöhlmann, Lutheraner, Professor für Systematische Theologie in Osnabrück, will mit diesem Buch Nichttheologen über den Stand der gegenwärtigen Theologie informieren. Dies gelingt ihm in lebendigen Einzelporträts, in denen Leben und Denken von zwölf führenden evangelischen und katholischen Theologen vorgestellt wird (Barth, Bultmann, Tillich, Bon-hoeffer, Moltmann, Pannenberg; Guardini, Przywara, de Lubac, v.
Der Ehrenpräsident und langjährige Generalsekretär des ökumenischen Rates der Kirchen, Willem A. Visser't Hooft, ist Autor von „Gottes Vaterschaft im Zeitalter der Emanzipation". Aus seiner tiefen Kenntnis europäischen Denkens setzt er sich mit Formen und Grenzen menschlicher Befreiung auseinander.Das Buch erzählt die Geschichte der Emanzipation und ermißt ihren Einfluß auf das Leben des einzelnen und auf soziale und politische Strukturen. Grundlegend für die Aussage des Autors ist die Frage, ob nicht „wahre Emanzipation gerade jene ist, die der verlorene Sohn gefunden hat, als er
Karl Lehmann — ehemaliger Dogmatiker in Freiburg, jetzt Bischof in Mainz — setzt sich intensiv mit dem Geist des II. Vatikanischen Konzils auseinander, besonders mit dem Anspruch der Pastoralkonstitution „Die Kirche in der Welt von Heute", in den Ereignissen, Bedürfnissen der Gegenwart „nach den Zeichen der Zeit zu forschen".Nach einer ersten Phase des Suchens nach den Zeichen der Zeit und ihrer evangeliumsgemäßen Deutung wollen auch viele Christen die inflationär verbrauchte Rede von den „Zeichen der Zeit" nicht mehr hören. Dennoch ist die damit verbundene
Nach „Der Jesus des Evangeliums" und „Paulus, von Jesus zum Christentum" legt der Saarbrük-kener Exeget Josef Blank seine dritte Sammlung von Aufsätzen unter dem Titel „Vom Urchristentum zur Kirche" vor.Wie immer besticht Blank durch die Fähigkeit, gegenwärtige Problemstellungen innerhalb der Kirche im Lichte ihres Ursprungs zu beleuchten, so schon der Titel des ersten Teiles: „Das Urchristentum als gegenwärtige Vergangenheit".Ausführlich beschäftigt sich der zweite Teil mit den vAmts-strukturen im Urchristentum", um schließlich im dritten Teil erneut
Karl Rahner erklärte den 14. Band der „Schriften zur Theologie" zum letzten dieser Reihe — nun liegt zur allgemeinen Uber-raschung ein 15. Band vor.Staunen darf man wahrlich einmal mehr über die Bandbreite seines Denkens, das er uns in 27 einzelnen Beiträgen (davon fünf bisher unveröffentlichten) aus den Jahren 1978 bis 1983 zu Fragen der systematischen und der praktischen Theologie vorlegt.Unter dem Titel „Wissenschaft und christlicher Glaube" bewegt Rahner das allemal spannende Verhältnis von Glaubensvollzug, dessen theoretischer Begründung und wissenschaftlicher
Unter dem Titel „Das Wort ist der Weg" hat der Philosoph Peter Kampits eine Auswahl aus dem Werk des 1931 kaum 50jährig verstorbenen Ferdinand Ebner herausgegeben. Nicht nur die „Wirren der Zeit" ließen Ebner allzulange unbeachtet — sein Denken widersetzte sich sosehr jeglicher Etikettierung und Vereinnahmung durch welche philosophische Richtung immer.Die Auswahl von Tagebuchaufzeichnungen aus den Jahren 1914-1919, oft aphorismenhaft knapp, dann wieder mehrere Seiten umfassende Betrachtungen, bieten einen Einblick in eine wichtige Schaffensperiode Ebners, die Zeit seiner
Die letzten Jahre brachten eine wahre Flut von Veröffentlichungen zu dem die Menschheit exi-stenziell bedrängenden Problem des Friedens. Der renommierte Neutestamentier Anton Vögtle vermehrt das Angebot mit seiner Studie um das Gesamtzeugnis des Neuen Testaments. So fundiert die exegetischen Teile erarbeitet und deshalb von Gewicht sind, läßt doch das andere Motiv für seine Untersuchungen aufhorchen: Vögtle meint, „das sich ergebende vielseitige Dilemma auf die vom neutestamentli-chen Ethos gebotenen Orientierungspunkte ansprechen zu sollen".Leider fehlt aber jeder Hinweis
Günter Virt, Professor für Moraltheologie in Salzburg, glaubt diese „namenlose Tugend" (Karl Rahner) in dem „Traditionstorso" gefunden zu haben, den die Epikie heute darstellt. Epikie schien die Kunst zu sein, „sich's in jeder Situation zu seinen Gunsten zu richten". So mißverstanden nimmt es nicht wunder, daß sie immer mehr eingeengt wurde, bis sie in den letzten Jahrhunderten fast ganz vergessen wurde. Virt geht in historisch-systematischer Weise den Verkürzungen und Verfälschungen einer ursprünglich sehr humanen Grundhaltung nach und arbeitet dabei heraus, daß
„Was organisches Denken ist, versucht dieses Buch... in historischer wie theoretischer Erörterung sowie in der Anwendung auf drei durchaus verschiedene Gebiete deutlich zu machen." So schreibt der Autor in der Einleitung.Gleich vorweg muß gesagt werden: Leider gelingt es dem Göttinger (evangelischen) praktischen Theologen nicht, dieses Ziel auch einsichtig zu machen — so interessant und bereichernd viele Beobachtungen aus der Geistesgeschichte der Antike („Das Sokratesschicksal"), des Mittelalters („Romanik, Gotik — und was nun?") und der Neuzeit („Atomphysik und
Albertus Magnus schien, abgesehen von einschlägigen Fachkreisen, in seiner Bedeutung vergessen worden zu sein, bis Papst Johannes Paul II. das 700-Jahr- Gedächtnis seines Todes zum Anlaß seiner Reise in die BRD nahm und damit auch Albert wieder in ein öffentliches Interesse rückte. Auch im vorliegenden Büchlein geht es um eine lebendige Begegnung mit dem Theologen und Dominikaner.Aus allen Beiträgen wird einsichtig, daß und warum Albert mit seinem kühnen Denken und Forschen die geistige Landschaft Europas nachhaltig prägen konnte: war er doch Philosoph, Theologe, Naturforscher,
Ein Mann glaubt an das Land der Gerechten und Guten, bis in sein hohes Alter sucht er es überall. Ein als weise geltender Gelehrter versucht, ihm aufgrund vieler Bücher und Karten zu beweisen, daß sein Land der Gerechten ein Hirngespinst sei. Der alte Mann wendet sich zornig ab — und versteht: Er legt sich hin, um ins Land der Gerechten zu gehen ...So starb er.Diese Einleitung sei erst am Schluß zu lesen, schickt Leonardo Boff seinem Büchlein „Was kommt nachher? Das Leben nach dem Tode" voraus. Dem auch in unseren Breiten nicht mehr unbekannten brasilianischen Franziskaner-Theologen
In der Reihe „Traktate“ des Christian Kaiser-Verlages liegen zwei Bände renommierter evangelischer Theologen vor, die trotz unterschiedlicher Thematik manche gemeinsame Merkmale aufweisen:H. Gollwitzer publiziert in „Frieden 2000“ zehn Reden aus den letzten drei Jahren, in denen er immer wieder neu die „Fragen nach Sicherheit und Glauben“ aufwirft. J. Hübner plädiert entschieden dafür „Die Welt als Gottes Schöpfung (zu) ehren“, und legt ebenfalls zehn Reden und Aufsätze „Zum Verhältnis von Theologie und Naturwissenschaft heute“ vor.Uber die literarische Form des
Das umfangreiche Werk des Paderborner Moraltheologen Eugen Drewermann zeichnet sich aus durch eine originelle und mitunter sogar gelungene Verbindung psychotherapeutischer und (moral-)theologischer Gesichtspunkte.Das Dilemma, in dem der Mensch steckt — er wird weder des Krieges noch im Krieg seiner selbst Herr — untersucht der Autor unter historischen, psychologischen, ethischen und religiösen Perspektiven, und kommt kurzgefaßt zu folgendem Ergebnis:Das Christentum habe es bislang nicht verstanden, mit der ihm innewohnenden Kraft den Krieg zwischen den Menschen zu überwinden, weil es
Aus einer lebenslangen Besinnung legt der französische Dominikanertheologe Yves Congar (geb. 1904) nun seine Summe vor: „Der Heilige Geist“.Auf eigener spiritueller Erfahrung fußend, geht es ihm um das ganze Glaubensleben des Christen und um den Bezug zur Erfahrung aller Menschen, in denen der Heilige Geist mit seinen Gaben gegenwärtig ist. Congar spürt den Phänomenen des alltäglichen Menschseins nach und wird dort der Nähe Gottes gewahr.Im ersten Teil setzt er sich mit „Offenbarung und Erfahrung des Geistes“ von der Hl. Schrift über die Väter bis zur Lehre des II.
Die Schwierigkeit, heute Texte zum geistlichen Leben darzubieten, ist nicht gering. Christliche Praxis meint für die einen ausdrücklich religiöses Tun, für die anderen zu allererst soziales Engagement — dieser Spannung stellt sich das Werk Karl Rah- ners.K. Lehmann, langjähriger Mitarbeiter Rahners, heute Dogmatiker in Freiburg/Br. und A. Raffelt, Assistent Lehmanns, haben es in Zusammenarbeit mit den Verlagen Benziger und Herder unternommen, ein „Geistliches Lesebuch“ aus den z. T. voluminösen Schriften Rahners unter dem Titel „Praxis des Glaubens“ herauszugeben.Dieses Buch
Zwei Publikationen des Tübinger Professors für Theologische Ethik, Dietmar Mieth, liegen vor: „Gotteserfahrung und Weltverantwortung“ ist eine Aufsatzsammlung mit zwei bisher unveröffentlichten Beiträgen, die insgesamt „über die christliche Spiritualität des Handelns“ die Frage nach Gott als dem Grund unseres Handelns neu stellt.Das Anliegen Mieths schlägt in allen acht Kapiteln durch: Erfahrung soll nicht vom Denken und auch nicht vom Handeln getrennt werden. Glaube wäre eine Leerformel, „wenn er dem Glaubenden nicht eine ganze Welt eröff- nete“.Hiebei erweisen sich
„Nochmals glauben lernen. Sinn und Chancen des Alters" ist in einem Arbeitskreis der „Wiener theologischen Kurse" entstanden, der sich bereits seit Jahren mit der Glaubenssituation des alternden Menschen befaßt. Daher richtet es sich in erster Linie an Menschen, die sich in ihrem Glauben geborgen oder auch angefochten fühlen, die jedenfalls einen existenziellen Bezug zum Glauben haben.Die Antwortversuche lassen sich auf einen Nenner bringen: Jedem Menschen ist Zukunft zugedacht, ohne irgendwie auf Vertröstungen, wohl aber auf Wahrhaftigkeit und Trost abzustellen.Sympathisch in seiner
„Kirche im gesellschaftlichen Widerspruch. Zur Verständigung zwischen katholischer Soziallehre und politischer Theologie“ nennt Werner Kroh seine Dissertation bei dem Münsteraner Fundamentaltheologen J. B. Metz, der in unseren Breiten gemeinhin als der erste gilt, der eine politische Theologie ausgearbeitet hat.Kroh versucht nicht, eine weitere, womöglich „zeitgemäßere“ katholische Soziallehre zu schreiben. Diese ist, so wie sie bis zu „Laborem exercens“ vorliegt, selbst Gegenstand der Arbeit.Nach einer im Überblick informierenden „Historischen Rekonstruktion als Zugang zu
Beweggründe, die veranlassen könnten zu handeln — so nennt sich ein Buch, herausgegeben von den beiden Friedenspädagogen W. Erk und J. Krummacher, das „Friedenstexte für jeden Tag“ und zwölf Veranstaltungsmodelle (für Initiativgruppen, Haus- kreise und Schulklassen) anbietet. Dabei ist der Friede durchaus umfassend (zwischenmenschlich, sozial und staatlich verstanden.Jedem Tag des Jahres ist ein Text zugeordnet, besonders dankbar ist man für die genaue Zitation, die auch weiterführende Lektüre ermöglicht. „Da die Kriege im Geiste des Menschen entstehen, müssen auch die
Obwohl der Titel noch „Theologen der Dritten Welt" ankündigt, empfiehlt der Herausgeber Hans Waldenfels (Religionsphilosoph in Bonn), doch eher von „Theologen der kommenden Kirche" zu sprechen. Sie wird in „elf biographischen Skizzen aus Afrika, Asien und Lateinamerika" vorgestellt — Leonardo Boff aus Brasilien, Charles Nyamiti aus Tansania, A. J. Apasamy aus Indien und Seiichi Yagi aus Japan, um nur einige der (möglicherweise) bekannteren Namen zu nennen.In durchwegs gut lesbaren Beiträgen erstehen nach einer einführenden Lebensskizze die zentralen Perspektiven und
„Der Christ in Staat und Gesellschaft oder Die Fleischtöpfe Israels” — unter diesem etwas umständlichen Titel legt der Salzburger Professor für Neues Testament und Rektor der Universität Wolf gang Beilner 15 Beiträge zu Themen vor, die ihn seit 1973 beschäftigen und zum Großteil in dieser Form noch nicht veröffentlicht sind. Vielen Texten merkt man an, daß sie zunächst als Vortrag konzipiert waren, wo manches sich lockerer und leichter sagen läßt als in einer wissenschaftlichen Publikation.Beilner scheut sich nicht, brisante Themen aufzugreifen und aus der Sicht des Neuen
Der Münchner Philosoph und Theologe Karl-Heinz Weger SJ entwirft in „Der Mensch vor dem Anspruch Gottes” eine „Glaubensbegründung in einer agno-stischen Welt.” Jedweder Glaube, erst recht der christliche, bedarf der Begründung in intellektueller Redlichkeit, soll er sich nicht in Aberglauben oder Ideologie auflösen.Ausgehend von den anthropologischen Voraussetzungen der Theologie setzt sich der Autor intensiv mit der Religionskritik des klassischen Atheismus (Aufklärung, Marx, Freud, aber auch Camus und Sartre) und der agnosti-schen Position, die unsere Gegenwart zu kennzeichnen
Was wird eigentlich beabsichtigt, wenn man sich auf den „Jesus des Evangeliums” gegen die Formeln und Dogmen der herrschenden kirchlichen Tradition beruft? Es geht doch wohl um das uneinholbare, auch kritische Moment („das Geheimnis seiner Person”), das letztlich er selbst ist, gegenüber allen deutenden , Aussagen, die im Laufe der Kir-1 chengeschichte gefunden wur-' den.Der Saarbrückener Neutesta-mentler Josef Blank legt in „Der Jesus des Evangeliums” zehn Beiträge zur Christologie aus den Jahren 1959-1980 vor. Dem Autor gelingt es, verschiedene Aspekte der biblischen