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Glauben an den Geist

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Aus einer lebenslangen Besinnung legt der französische Dominikanertheologe Yves Congar (geb. 1904) nun seine Summe vor: „Der Heilige Geist“.

Auf eigener spiritueller Erfahrung fußend, geht es ihm um das ganze Glaubensleben des Christen und um den Bezug zur Erfahrung aller Menschen, in denen der Heilige Geist mit seinen Gaben gegenwärtig ist. Congar spürt den Phänomenen des alltäglichen Menschseins nach und wird dort der Nähe Gottes gewahr.

Im ersten Teil setzt er sich mit „Offenbarung und Erfahrung des Geistes“ von der Hl. Schrift über die Väter bis zur Lehre des II. Vatikanischen Konzils auseinander. Der II. Teil erarbeitet eine Phänomenologie des Geistes unter dem sinnigen Titel „Herr und Lebendigmacher“ — für die Kirche, das persönliche Leben und die charismatische Erneuerung.

Höhepunkt, auf den alles Denken und Erfahren zustrebt, ist die „Theologie des Geistes“, die er im III. Teil in allen Variationen entfaltet.

Das monumentale Werk wird abgerundet durch seine Gedanken über die Gegenwart des Hl. Geistes in den Sakramenten. Yves Congar — der Bahnbrecher für die Ökumene und für das Konzil — ist ein Meister an informativer und kommunikativer Glaubensrede: Glaube ist bei ihm nie außer oder über, sondern nur im Leben zu finden.

So überzeugt diese Synthese von Spiritualität und Rationalität, an der Theologen keineswegs mehr Vorbeigehen sollten.

DER HEILIGE GEIST. Von Yves Congar. Herder-Verlag, Freiburg-Basel-Wien 1982. 510 Seiten, geb., öS 516,80.

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